Kuddelmuddel

Nichts hält mich auf

Lange Nächte ohne Wege, keine Treppe irgendwohin – floaten im Salzwassertank, imaginäre Himmelslichter sehen und die dummen Sprüche überhören.

Diabetikerromantik ist, so weiß Gott, nicht meine. Auch nächtliche Suchaktion einer Hubschrauberbesatzung und Zimmerausleuchtung, weil der hiesige Juwelier ausgeraubt und die Diebe flüchtig sind, brauche ich nicht. Über den Dächern schwebt keine Nachtigall, stattdessen wabert der Muff längst vergangener  guter Zeiten und morgens singt keine Lerche ihr Liebeslied. 

Nachts sind Gedanken auf Achse – hier, nicht anders, als Zuhause. Ich denke in Worten und male damit Bilder, die Jackson Pollock Konkurrenz machen. Wirr, bunt, scheinbar ohne jegliche Struktur   – ich werde sie entschlüsseln! Nur heute nicht mehr, heute mache ich schwarz, lasse meine Seele frei und hoffe darauf, dass mich morgen jemand erkennt. 

Kuddelmuddel

Nachgedanken

Gedanken jagen die Nacht,
wie wilde Schwäne
einen vorwitzigen Jungen,
der meinte, unbedingt
eine weiße Feder
besitzen zu müssen.

©petra ulbrich

Kuddelmuddel

Kurgeschichten

In mir schlummert eine russische Seele, zumindest eine melancholische!

Hier ist ein Patient, ein russischer Arzt, der wunderbar singt und dazu Klavier spielt – seine Lieder berühren mich, auch wenn ich die Texte nicht verstehe. Ich sehe die Taiga vor meinem inneren Auge, die Weite, die Tundra und den Kaukasus, spüre die Wehmut und bin wieder gefangen in meinen Gefühlen. Ist es gut? Ist es schlecht? Es ist, wie es ist!

Mein psychischer Zustand gleicht dem einer Achterbahnfahrt, auch deswegen, weil Wiebke blockt und ich aus der Entfernung nichts machen kann – mein Mutterherz blutet, mein schlechtes Gewissen schreit …