Es ist schon faszinierend wie eindimensional manche Menschen sind. Kaum ist man psychisch krank, hat Angst, da wird einem abgesprochen, dass man intellektuell gefordert sein möchte. Dass man Interessen hat, die außerhalb der Psyche liegen. Es ist sicherlich richtig, dass dann gerade das eigene Wohlbefinden im Vordergrund steht. Aber bei wem nicht?
Hat man deshalb gleich seinen Verstand im Schrank der Krankheit vergessen, hat man die anderen Interessen hinten anzustellen? Warum wird man eigentlich immer in eine Schublade gesteckt? Okay, Menschen möchten gerne dazugehören, aber müssen es unbedingt zugeschlossene Schubladen sein?
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Ich baue Schubladen
für all diejenigen,
die bisher in keine passen.
Wenn ich denn schreinern könnte!
Ich täte es gerne.
Viel lieber, als Schubladen bauen,
würde ich Mauern in den Köpfen einreißen.
Würde für jeden ein Dach bauen
um nicht nass zu werden –
um beschützt zu sein
– vor Schubladendenken.
©petra ulbrich