So gut es geht, so gut ich kann. Ich möchte keinen Applaus dafür, dass ich mit meiner Behinderung mein Leben lebe. Aber Verständnis dafür, dass es für viele Menschen (und deren Angehörige) mit Behinderung ein Kraftakt ist, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ist durchaus angebracht. Und das leider liegt in erster Linie an den vielen Barrieren, die uns Menschen mit Behinderung in den Weg gelegt werden. | Raúl Krauthausen
Ich kann das voll und ganz unterschreiben und Versuch ja auch hier im Blog aufzuzeigen, welche Steine ich tagtäglich wegräumen muss. Ein bisschen Anerkennung – und nicht nur nicken, was im übrigen ja nicht gesehen werden kann – ein bisschen Zusprache und vor allem Hilfe, in dem Sinne, dass nicht noch mehr Steine, Hindernisse etc. in den Weg geworfen werden, stattdessen Menschen, die die Steine sehen, diese wegräumen, das täte allen behinderten Menschen gut.
Trude sagt:
Fühl dich einfach nur von mir umarmt
piri sagt:
Danke
Gerel sagt:
Wenn ich ein Vöglein wäre. käme ich geflogen. Eien Rollstuhl könnte ich vielleicht schieben, aber sonst wohl wenig nützen. Schade!
C Stern sagt:
Applaus – dieser ist für mich bereits ein Reizwort. Mit Applaus wird nichts besser – und er ist mir zu gönnerhaft. Genau auch in diesem Zusammenhang, wenn Menschen allein gelassen werden und das schlechte Gewissen applaudiert.
Nachdenkliche Grüße, C Stern
mona lisa sagt:
Viele deiner Steine, von denen du berichtest, sind ja auch strukturell bedingt, etwa die vielen vorgeschriebenen Überprüfungen etc. wo ein Einzelner ja kaum die Macht der Veränderung hat.
Ich kann durchaus deinen Arger, deinen Frust, auch deine Wut verstehen, die kenne ich auch von mir, wenn ich mit behördlichen Unsinnigkeiten zu tun habe, die jeder Vernunft, jeder Logik widersprechen.
Das was ich nicht aus eigener Kraft verändern kann, muss und will ich erst einmal annehmen, alles andere kostet mich Energien, die nicht sinnvoll eingesetzt ist.
Liebe Grüße
piri sagt:
… und dennoch stresst es und ich hätte gerne ein ‚normales‘ Leben!
Mona lisa sagt:
Was aber genau ist für dich ein „normales“ Leben?
Gibt es das überhaupt?
Oder gibt es nicht nur das jeweils eigene?
Nachdenkliche Abendgrüße
piri sagt:
Ja natürlich hat jeder ein eigenes Leben und dennoch passt unseres nicht so ins Schema, wie deins und das vieler unbehinderter Menschen. Ich zum Bespiel ziehe morgen drei Leute an, denke für drei und höre jeden Morgen die immergleichen Sprüche – ähnlich Tourette-Syndrom. Automatismus!
Es sollte normal sein, dass behinderte Menschen am Ortgeschehen teilhaben. Hier im Dorf leben einige die ich kenne und uns wurde gesagt, man sieht nur uns. Wie viel Kraft mich das kostet? Dass es Kraft kostet – ist das auch normal?
Ich möchte mehr selbstverständliche Unterstützung ohne immer um Hilfe bitten zu müssen.
– mag mich nicht mehr rechtfertigen!
Mona lisa sagt:
Wieso gehst du davon aus,
dass ich ein „normales“ Leben führe,
das keine Kraft kostet?
piri sagt:
Das habe ich doch gar nicht bestritten – Leben sind unterschiedlich und keins ist leicht. Schriftlich ist das für mich schwer zu erklären. Nachvollziehen kann es nur jemand, der/die in ähnlicher Lage steckt.