Behinderung

Rumpelkammeratmosphäre

Warum haben Probenräume eigentlich oft den Charme einer Rumpelkammer? Jedenfalls die Vorräume! Draußen ist es auch nicht schöner, denn da wird ein Ärzte- und Bürohaus hochgezogen. Bisschen staubig, die Angelegenheit. Auf der anderen Seite ist ein Provinzbahnhof. Alles janz weit draußen!

Hinterm Paravent knutschen Teenies, nach vorne raus sitzt eine Sozialarbeiterin und raucht undefinierbares Zeugs – ich habe vergessen ein Buch mitzunehmen.

Behinderung, Familie, Junioren, Kuddelmuddel

warten

11:56 Uhr – Wenn ich etwas hasse, dann ist das warten! Warten auf Leute! Warten darauf, dass sie endlich kommen und wir eine Wanderung machen können.

17:00 Uhr – Wir sind wieder daheim! Schön war‘s, denn keine zwei Minuten nachdem ich die Zeilen geschrieben hatte, ist die Wunschtochter doch noch gekommen und wir konnten gestiefelt und gespornt in die Weinberge aufbrechen. Zwar hatte der Sohn von ihr (was quasi mein Wunschenkel ist) so gar keine Lust, aber lauffaul war er nicht – eher maulfaul. Dafür hat er dann, als wir endlich Rast machten, für drei geschwätzt! Dem Kerle hat der Trubel gefallen, dem Töchting weniger. Jetzt, da sie das Treiben hinter der sicheren Hecke beobachten kann, gefällt‘s ihr auch. Mir weniger – denn die Passanten stieren in unseren Wildgarten und ein älterer Herr hat missbilligend mit seinem weisen Haupt geschüttelt. Junge Leute laufen mit hochrotem Kopf vorbei und so mancher wird am Abend nicht nur von der Sonne Schädelbrummen haben. Weinstände gab‘s genügend in Dorf und Flur! Mein Zehntele Riesling hat mir gereicht…

Behinderung, Gedanken, Junioren

einmal Krankenwagenfahrt und zurück

Aufregend war der Vormittag – sehr aufregend.
Mit geplatzten Ballon vom PEG-Button. Dieser ist dann rausgefallen.
Mit ängstlichem Töchting, weil ihr Bruder nun keine Nahrung mehr direkt in den Bauch kriegen kann.
Mit Muffensausen meinerseits, als ich den defekten Button wieder in den Kanal geschoben habe.
Mit einem RTW, der unverrichteter Dinge wieder weggefahren ist, weil er kein Sicherheitssystem für so kleine Menschen hatte.
Mit den zwei netten Rettungs-Frauen, die den Kerle und mich ins Krankenhaus gefahren haben.
Mit einer überforderten Notaufnahme.
Mit der zickigen Sekretärin in der Gastro-Ambulanz.
Mit dem supernetten Oberarzt, der mir vergewissert hat, dass ich alles richtig gut gemacht habe.
Immer noch mit den zwei kompetenten Rettungssanitäterinnen, die uns währenddessen nicht alleingelassen und uns sicher wieder nach Hause gebracht haben.

Welche Szenarien sich in des Kerles Kopf und dem des Töchting abgespielt haben, kann ich nur annähernd nachempfinden. Meine mag ich nicht erzählen, denn nebenbei konnte ich bei einem (für mich) wichtigen Online-Portal mein Passwort nicht mehr eingeben, geschweige denn zurücksetzen. Töchting hatte einen anderen sehr neuen Aushilfsfahrer für die Werkstatt, der außerordentlich unsicher ist. Der Kerle wollte einen bestimmten Spielzeugkrankenwagen mitnehmen – und ich habe den nicht gefunden…

… jetzt erst mal einen Flat White – ich bin platt!