Alltag, Behinderung, Familie

Kreislaufwetter

… und ein Besuch in der Stadt!

Wir haben heute eine Spende bekommen und gleich auf den Kopf geklopft. Der Junioren beider Armbanduhren haben fast zeitgleich ihren Geist aufgegeben. Des Töchtings Uhr schon länger und nun auch die, des Kerle. Heute war eine junge Nachbarin als Helferin bei uns. Sie ist sehr spontan. Wann fährt der Bus? In zehn Minuten! Na, dann los. Lass uns rennen. Ab in die Stadt. Ins Kaufhaus, das nicht geschlossen wird. Uhr aussuchen, bezahlen, raus aus dem Gewimmel, ab an den Neckar. Nein, vorher noch ins Spielwarengeschäft, es gab ja auch Taschengeld und das muss unter die Leute – Uhren brauchten die Junioren sich nicht selber kaufen – haben wir ja von der großzügigen Spende gemacht. DANKESCHÖN liebe S.K.!

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Aber warum heißt das Kreislaufwetter? Heute ist’s wieder heiß, müdes Kopfschmerzwetter. Eisesswetter, viel trinken und Schatten suchen, am besten am Flussufer. Schön war‘s – und ich bin dennoch erschöpft.

Kommentare sind das Salz der Suppe!

Alltag, Behinderung, Familie

frieren im Sommer

Heute friere ich. Wir sind alle viel zu luftig angezogen, tragen keine Socken und nasse Füße nach dem Sturzregen laden die Erkältung geradezu ein. Der Kerle hustet: „Mama, was ist das für ein Sommer?“ Ich hole das Handtuch und rubble ihn warm. Das Töchting will nicht angefasst werden: „Lass mich.“ sagt sie und zieht sich das nasse T-Shirt alleine aus, verlangt ein neues und den ‚Kuschelpullover‘. Mir selbst ist inzwischen wieder warm, kann mich aber noch nicht umziehen, weil Carsten bibbernd an der triefenden Hose zerrt. Habt ihr schon mal einen zitternden Menschen mit Spastik in den Beinen ausgezogen – gestaltet sich nicht einfach und wenn er auch noch motzt, dass das Wetter kacke, doof und – nee, ich sag die Wörter nicht – ist, dann macht das keinen Spaß. Er sitzt endlich eingemummelt in der Decke vorm Tablett. Wiebke singt und trinkt warmen Pfefferminztee und ich zieh mir Socken an…

Alltag, Behinderung, Gedanken, Junioren

heute Abend

Wir gehen erst heute Abend auf ein klassisches Konzert, erst heute Abend – und ich bin jetzt schon völlig durch den Wind. Die Junioren sind gerade mal halbwegs angezogen. Aber was ziehe ich ihnen an? Ich kenne die Lokalität nur von Außen und ich weiß nicht, welcher Dresscode herrscht. Was ziehe ich selber an? Wahrscheinlich ist es völlig egal – Hauptsache sauber und nicht verkleidet. Ich freue mich. Carsten nur bedingt, weil ja heute Abend auch Fußball-EM ist. „Mama, das ist ganz schön doof!“ Wiebke freut sich auch: „Aber ich will nich so spät ins Bett!“ Carsten: „Hoffentlich ist dann kein Stau und die E. bringen wir nicht nach Hause, okay?“

Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass mich die Kleiderfrage stresst. Das ist es auch nicht allein, denn dieser Sonntagabend ist anders, als normal. Wenn dann wieder die Verweigerungshaltung der Junioren einsetzt, so wie Freitag, dann habe ich der Helferin gegenüber ein schlechtes Gewissen. Denn, wenn die Junioren schlechte Laune haben, dann kann man strampeln, wie der Frosch in der Milch…

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Mit Geduld und Liebe – Achtsamkeit – gehen wir durch den Tag. Ich freue mich, endlich einmal wieder auszugehen.

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