Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

14.9.23 – Tagebuchbloggen

Eigentlich wollte ich meinen gestrigen Tagesablauf bloggen – ich werde mich selbst zensieren. Wenn ich es wirklich schreiben würde, wären sehr viele böse Kommentare wieder da, denn es war ein reiner angstbeladener, stressiger, mit unnötigen Gesprächen – da manche Menschen mich als seelischen Mülleimer benutzen – mit Ankündigungen, die mich eher noch mehr einschränken als entlasten, behafteter Tag. 
Nachts habe ich mit einer Mitarbeiterin der Telefonseelsorge gesprochen, danach bin ich im Regen draußen herumlaufen. 

Am Morgen gucke ich ins Blog nach Kommentaren und sehe vier Hasskommentare bzw. kryptische Buchstabenreihen mit immer derselben IP-Adresse. Kein Zuspruch, weder von den Leuten, die sich bei mir ausheulen, noch von sonst wem.

Und wenn ich jetzt noch einmal diese Sprüche höre: Reiß dich doch mal zusammen! Sei nicht immer so undankbar! Was willst du eigentlich? Wenn du doch Hilfe kriegst, warum nimmst du sie nicht an? Alles aus der Ferne, dann fange ich an zu weinen. Vor Ort ist kaum eine*r, der/die auch nur die Rollstühle ins Auto hieft.

Ich ziehe jetzt die Junioren an!

 

Behinderung, Gedanken

heute etwas gewagt

Erklärung:

etwas wagen: trotz der Möglichkeit eines Fehlschlags, eines Nachteils o. Ä., des Heraufbeschwörens einer Gefahr den Mut zu etwas haben; sich nicht scheuen, etwas zu tun.

Heute habe ich gleich mehreres gewagt: Unter anderem um Hilfe für mich gebeten. Vorher einer völlig fremden Frau erzählt, dass ich Asperger-Autistin bin. Meine anderen Wagnisse gehören nicht in die Öffentlichkeit des www. Es hat mich alles viel Überwindung gekostet, ich bin sehr stolz auf mich. Mag sein, dass das niemand verstehen kann und das genau diese Aktivitäten Pipikram sind. Für mich war es harte Arbeit. Ich habe heute etwas entscheidendes gelernt, nämlich das, dass ich richtig bin – jedenfalls für viele – dass ich nicht immer nur bei mir die Fehler suchen muss. Dass ich überhaupt keine Fehler suchen sollte, weil niemand perfekt ist und kaum eine*r Fehler mit Absicht macht. Ich war heute nachsichtig mit mir und mit anderen. Ich werde diese Hilfe, die mir angeboten wurde, annehmen und ausbauen. Ich hoffe darauf verstanden zu werden und werde nach und nach noch sehr viel mehr wagen.

Gedanken

Klappe halten

… einfach mal so! Schon allein deswegen, dass, wenn ich das sage, was ich denke, ganz viele Leute sich das Maul zerreißen, weil ich wieder viel zu ehrlich bin und mich damit in eine Schublade stecken wollen, in die ich gar nicht hineingehöre.

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Im Besonderen geht‘s darum, dass ich regelmäßig die Fisimatenten kriege, wenn die Rechtschreibung und Grammatik in sozialen Medien leidet! Für mich schwer zu ertragen.