Behinderung, Gedanken

statt in die Welt

Statt in die Welt rauszugehen, die Welt reinholen!

Aufgeben ist nicht – gilt nicht und will ich auch nicht. Meine Plakataktion, Helfer zu akquirieren hat nichts gebracht. Nichts, nothing, niente, no – gar nichts. Keine Resonanz. Ich habe zwar ne Menge Zettel aufgehängt und teilweise hängen sie noch, aber es hat sich niemand gemeldet. Traurig bin ich sowieso, auch für die Junioren. Vor Tagen gab es die Einsamkeitskampagne des Bundesfamilienministeriums. Carsten hat das aufmerksam verfolgt: „Du Mama, ich bin auch einsam. Ich suche Freunde und finde keine. Niemand (gut da übertreibt er ein bisschen) besucht uns. Ich wünsche mir Menschen, mit denen ich mich unterhalten kann – behinderte Freunde, mit denen ich mich treffen kann…!“ Wiebke nickt: „Du dürfen ja gerne kommen, aber mich sollen sie nicht vergessen!“

Da ist mir etwas eingefallen, nachdem mich die kommunale Behindertenbeauftragte quasi auf die Füße getreten hat. Ich möchte ein Netzwerk schaffen – nicht uneigennützig und/aber in erster Linie für uns. Behinderte Menschen und ihre Angehörigen besuchen sich gegenseitig. Eine win win- Situation. Bei einer Behindertenorganisation habe ich das schon angesprochen und bin, zumindest bei der Frau am Telefon, auf offene Ohren gestoßen.

Ich brenne mal wieder – und wahrscheinlich an beiden Enden. Hoffentlich brenne ich nicht aus, denn ein Netzwerk auf dem ich aufbauen kann, habe ich (noch) nicht. Aber vielleicht ist das leichter, als Assistenzkräfte (Freizeitbegleiter) für uns allein zu bekommen. Dass ihr mir die Daumen drückt, weiß ich. Vielleicht habt ihr sogar eine Idee wie ich‘s ausbauen kann!?

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

7 Gedanken zu „statt in die Welt“

  1. C Stern sagt:

    Liebe piri, ich finde, das ist eine sehr gute Idee, so ein Netzwerk ins Leben rufen zu wollen!!! Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.
    Gut ist, wenn Du dafür mediale Unterstützung erfahren könntest. Also bei regionalen Zeitungen z.B. Das müsste sich machen lassen, vielleicht auch mit Hilfe der Dame von der Behindertenorganisation? Gemeinsam stark auftreten, um so einen medialen Kontakt herzustellen oder Du gehst die Sache in Eigenregie direkt an, bei den Zeitungen und bei Privatsendern (Fernsehen, Radio).
    Ja, beide Daumen drücke ich für Euch! Herzliche Grüße aus dem Nachbarlande!

    1. piri sagt:

      Zeitung, Fernsehen und Radio ist zu viel für mich. Das überfordert mich, davor habe ich sogar Angst. Ich hätte gerne ein Netzwerk, denn so eine große Klappe, wie ich scheine, hab ich nicht!

  2. quersatzein sagt:

    Toll, deine Idee. Schön wäre das auf jeden Fall.
    Ich halte die Daumen, dass sich das irgendwie organisieren lässt. (Aber zum Wie bin ich auch überfragt.)
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

  3. dergl sagt:

    Ja, ich weiß, du willst keine Selbsthilfegruppe gründen. Meine Idee wäre, dass du deine Idee dennoch mal dem nächsten Selbsthilfebüro vorträgst, die können dir vielleicht helfen deine Pläne konkreter werden zu lassen, können eventuell auch etwas mit der Öffentlichkeitsarbeit helfen etc., denn irgendwie bewerben musst du das, sonst wird es höchstwahrscheinlich scheitern.

    Noch ein Tipp: Such dir jemanden – ja, ich weiß, dass das ein Problem für dich ist, aber es könnte dein Startpunkt sein, wenn du es ernst meinst -, der*die Social Media kann und für dich macht. Zeitungsanzeigen oder anderes old-school bringt oft nicht viel. Man muss da suchen, wo man die Leute finden kann, und das geht heutzutage primär über das Netz.

    1. C Stern sagt:

      Das meinte ich auch, dass da mit den Kontakten zu den Medien jemand helfen kann. Durchaus auch ein*e Sozialarbeiter*in, die sind oft sehr gut vernetzt.
      Liebe Grüße!

    2. M. - K. sagt:

      Hallo, auch ich denke, dass die Idee gut ist!
      Zur Umsetzung kann ich nur den Tipp geben, der schon von @dergl genannt wurde, wende Dich, wenn es Dir ernst ist, an eine Selbsthilfe Stelle, zum Beispiel KISS.
      Dort weiß man, wie man solche Sachen angeht, Du wärst nicht allein und hättest zugleich Unterstützung.
      Möglicherweise haben sich dort auch schon andere Menschen gemeldet.

      Ansonsten, trifft sich Carsten mit Freunden aus der Werkstatt? Vielleicht gibt es dort auch Kontakte? Nur eine Idee.

      Liebe Grüße und viel Erfolg! Brennen ist gut, ausbrennen nie.

      1. piri sagt:

        Carsten kann sich nur in der Werkstatt mit Freunden treffen. Die wohnen so weit verstreut und manche sind nicht selbstständig mobil, das geht gar nicht.

        Zur Selbsthilfe-Stelle: es gibt in der nahen Großstadt so etwas – aber die Menschen treffen sich nachmittags oder abends.

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