Behinderung, Junioren, Musik

Vorsicht Polemik und versöhnliches

“Ich kann dir gerne helfen, aber nur dann wenn es mir in die Zeit passt!“ Ob es mir dann passt, danach fragt sie nicht. Unterschwellig bedeutet das, dass wir froh sein sollten, überhaupt Hilfe zu bekommen. Glücklich darüber, dass sich jemand Zeit nimmt – ob es uns in den Kram passt oder nicht! Moment mal, es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass sich Helferinnen oder Assistenzkräfte nur nach uns richten sollen. Aber wenigstens ein bisschen Selbstbestimmung und nicht nur Abhängigkeit tut unserem (schließe immer die Junioren mit ein) Selbstbewusstsein (auch der Kerle und das Töchting brauchen das) gut! Sehr oft richte ich unsere Aktivitäten danach aus, ob auch genügend Menschen da sind, die uns helfen. Einiges kann ich mit den Junioren alleine machen, sehr vieles nicht!

Heute Nachmittag scheint es sonnig zu werden. Auch ohne lädierten Po könnte ich zu dieser Jahreszeit nicht alleine mit zwei rollstuhlfahrenden Junioren spazieren gehen. Ja, ich muss mir sogar schwer überlegen, wie ich sie baden lassen kann. Ins Wasser ist kein Problem – nur wieder rausholen, nass und nicht gut zu packen, sowieso und mit Schmerzen gar nicht so einfach. Ich schaffe das! Ich schaffe das immer, ich brauche kein Mitleid – nur ab und zu, zur rechten Zeit eine zupackende Person an meiner Seite. Dann, wenn es dem Kerle passt, oder dem Töchting und nicht, wenns grad im Dienstplan steht.

Wo bleibt das Versöhnliche? Der Kerle und dem Töchting geht’s gut, geht’s richtig gut – sie singen und sind grundzufrieden. Ungewaschen, ungekämmt, etc. pp …

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Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

gestern Wind, heute nass

Es regnet prasselnd vor sich hin – halt, hier wird kein Wetterblog entstehen. Aber es regnet nun mal und richtig einladend sieht es draußen auch nicht aus. Braungrau mit einem Sprenkel grün! 

So ähnlich sieht mein Po auch aus. Dienstagmorgen bin ich von der Leiter gefallen. An dem Abend tat es nur ein bisschen weh. Mit der Farbigkeit kamen die Schmerzen. Zum großen Glück keine Einschränkungen in der Beweglichkeit, es dauert alles eben nur etwas länger. Aufstehen dauert besonders lang, wenn ich dann einmal in Aktion bin, dann flutscht alles wie gewohnt. So auch der Samstagmorgen: Die Junioren liegen in ihren Betten und genießen die wohlige Wärme. Ich bin nervös, weil ich sie bis 15:00Uhr angezogen haben sollte, denn dann ist eine Assistenzkraft hier, mit der wir am frühen Abend auf ein Kirchenkonzert gehen möchten. Mich kostet es Animationskraft, und nicht nur diese,  den Kerle und das Töchting zu motivieren. Eigentlich möchten sie ja, uneigentlich ist es auch für sie bequemer, daheimzubleiben. Gerade jetzt, da das Wetter Kapriolen schlägt, kalt ist und nass, da brauchen wir sehr lange uns anzuziehen. Und danach gleichen die Junioren Michelinmännchen, die sich nicht bewegen können…

Behinderung, Gedanken, Junioren

38,3°C

  • nässende Buttonstelle bei Carstens PEG
  • blutende Blase – Carsten
  • Brustschmerzen beim Atmen – auch Carsten
  • Neurodermitis an Wiebkes Rücken
  • sehr dicke Füße, auch nach dem Schlafen – Wiebke
  • Knötchenbildung der langen Haare  – Wiebke
  • dem Kerle fallen sie langsam aus
  • Temperatur variiert 
  • aber die Laune ist stabil 

Liebe Gegenwart, du willst doch, dass wir den Verstand verlieren. Gib‘s zu!