Gedicht

ohne Angst

Ohne jegliche steige ich mit dir in höchste Höhen
gehe mit dir durch den dichtesten Wald
fasse dich an den Händen in der dunkelsten Höhle
traue ich mich ins tiefe Wasser

Ich würde sogar für dich Achterbahn fahren
Loopings machen und Fallschirmspringen
mit dem Auto 220km/h über die Autobahn heizen

Aber wenn du anfängst zu husten oder weinst
dann rutscht mein Herz in die Hose und ich bebe
– vor Angst

© petra ulbrich

Gedicht

Nachts die Sonne

Und dann scheint nachts die Sonne
weil am Tag die Seele weint

Der Himmel ist dunkelblau
voll glitzernder Juwelen,
die uns ganz allein gehören

© petra ulbrich

Audio, Behinderung, Familie, Gedicht

ach, der

 

Das ist doch der, der immer so laut ist
oder der, der immer die Nase in alles steckt

Aber auch der, der nie den Mund aufbekommt
wenn es was zu sagen gibt

Oder der, dem der Hals so schief steht

Nee, das ist der, der immer gut gelaunt ist
und alle freundlich anlacht.

© petra ulbrich

 

∙∙∙∙∙

Viele Kinder, viele verschiedene Behinderungen. Manche schüchtern, manche forsch. Einige (leider viele) weinen oder schreien, einige andere sind in sich gekehrt und tauen erst auf, wenn die Eltern kommen und sie aus der Betreuung abholen. 

Ich schlafe immer noch schlecht, habe aber kaum Zeit darüber nachzudenken, weil mein Vormittag hackedickevoll  mit Terminen ist. Physio, Wirbelsäulengymnastik, diverse Vorträge, Nordic Walking – alles bis 14:00 Uhr und dann musste ich noch Schwimmflügel für den Kerle kaufen – macht das mal Ende September, ihr bekommt kaum noch welche – und um kurz nach 15:00 Uhr habe ich meine Quasselstrippen aus der Betreuung abgeholt.