Allgemein, Behinderung, Gedanken, Junioren

Müdgrüße

Der Wind pfeift darauf, ob der Baum müde ist. | aus Japan

War ein schöner Tag im Frieder-Burda-Museum mit Umwegfahrten in Baden-Baden. Mit wunderbaren Gesprächen und Leuten, die im Weg standen, mit defekter Klospülung und Uhrenkauf fürˋs Töchting.

Der Kerle quatscht mir seit Stunden die Ohren ab, das Töchting schwankt mit ihren Emotionen zwischen Weltuntergangsstimmung und was kostet die Welt. Zwischen, Bruder lass das labern sein und ich red einfach genauso viel.

Unsere Begleitung ist Gold wert, aber auch sie ist rechtschaffen erledigt.

Betten darf ich noch beziehen, aber gegessen haben wir schon und irgendwie beschleicht mich das Gefühl noch hinterm Lenkrad auf der Autobahn zu sein – müde!

Behinderung, Kuddelmuddel

Benefiz und Dorfkonzert

Gestern Abend waren wir auf einer Geburtstagsfeier. Eine Freundin hatte eingeladen. Sie hat Bezug zum hiesigen Krankenhaus. Der Freund der Tochter auch. Ach, und überhaupt ist die Familie sehr caritativ (schreibt man das mit c oder so: karitativ?) aufgestellt. Jedenfalls sind sie sehr sozial und engagieren sich für‘s Kinderkrankenhaus. Das leidet an manchen Stellen Not, und Geld können sie dort immer gebrauchen. Nicht für medizinische Zwecke, eher für Räumlichkeiten in denen kranke Kinder, Kinder sein können. Lest hier! Gestern Abend sind auf einer privaten Feier mehrere tausend €uro zusammengekommen. Und das Fest war obendrein rauschend. Mit gutem, wenn auch einfachem Essen, mit einem großen Blasorchester (das supertoll gespielt hat) und einer Rockband, die richtig gut eingeheizt hat.

Der Kerle war begeistert. Ganz in seinem Element, direkt vor der Bühne und hat das Leben genossen. Das Töchting, etwas im Hintergrund, hat das Essen zelebriert und ein bisschen abseits des Geschehens getanzt. Meine anfänglichen Bedenken – mir machen solche Großveranstaltungen Angst – die grauenvollen  sinnlosen und sinnvollen Überlegungen im Vorfeld sind ganz schnell verpufft und haben sich, nachdem wir wieder Daheim waren, als Fake geoutet. 

Beim rausgehen, aus der Mehrzweckhalle ist Carsten gefragt worden, ob er nächstes Jahr wieder dabei ist. Das Gesicht sprach Bände und JAAAAAAAAAA.

Allgemein, Behinderung, Gedanken

Kommunikationsnudel

Das müsst ihr mal machen. Mit dem Kerle schwimmen gehen. Erst denkt man, dass er gnadenlos absäuft und untergeht. Dann pirscht er sich langsam an – an andere, meist weibliche Schwimmerinnen, dreht wieder ab und guckt ganz harmlos und pirscht sich noch einmal an. Dann spricht er die Frau an: „Gefällt es Ihnen hier auch so gut?“ Diese guckt verblüfft, lässt sich aber auf ein Gespräch ein. Das Ganze geht immer wieder so. Ein kurzer Satz, Smalltalk, sich annähern und entfernen. Zwischendurch ertrinkender Mann spielen oder mit seiner Schwester eine kleine Wasserschlacht machen. Eine ganze Stunde geht das hin und her. 

Meine wunderbare Begleiterin (wir haben im Moment zwar nicht so viele Helferinnen, dafür sind sie aber allesamt super) und ich quatschen auch mit der Zufallsbekanntschaft des Kerle und haben nette Gespräche. Carsten hat sie inzwischen zu uns nach Hause eingeladen und festgestellt, dass sie ein Auto hat: „Da können Sie doch mal kommen. Meine Mama backt auch einen Kuchen!“ 

„Mein Auto in der Tiefgarage ist ein blauer Daihatsu, wenn ihr geht, hängt einen Zettel mit eurer Telefonnummer an den Scheibenwischer!“ Haben wir nicht gemacht, weil sie vor uns das Bad verlassen hat. „Machen wir umgekehrt, wir brauchen länger zum anziehen! Schreiben Sie doch Ihre Telefonnummer auf und klemmen diese an unseren Bus!“ Als wir beim Fridolin ankamen, hielt das Wischerblatt einen Zettel fest – mit Adresse und Telefonnummer. Ich rufe, nachdem wir zu Abend gegessen haben, gleich mal an!

Seht ihr, so schließt man Freundschaften. Der Kerle macht’s mir vor. Bei ihm sieht das aber auch sehr leicht aus.

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18:48 Uhr – tut mir leid, dass ich die Kommentarfunktion wieder zurückgeändert habe, aber die Smileys waren nicht mehr da.