Behinderung, Gedanken, Junioren

schönes, nicht so schönes – Leben eben

Heute noch nicht (viel) gespuckt. Kann noch kommen. Mit der Zeit werde ich genügsam. Der Kerle liegt im Bett und schläft, das Töchting liegt im Bett und singt, ich habe für heute Nachmittag eine Absage bekommen. Ob sie nur nicht kommen will, keine Lust hat, erkältet ist, oder nur so tut, was anderes vorhat, oder einfach mal alleine sein möchte – unsere Helferin hat kurzfristig abgesagt und auf die schnelle finde ich keinen Ersatz. Bekomme ich hin, so wie ich alles irgendwie hinkriege. Dass der Plan übern Haufen geworfen werden muss, ist natürlich mein Problem. Es war so schön ausgedacht. Alleine mit den Junioren kann ich nicht ins Museum – hoffentlich klappt‘s morgen? Da wollen wir schwimmen gehen!

So gibts für den heutigen Nachmittag eine Programmänderung, wir werden (hoffentlich) kuschelige Vorlesestunde haben – mit Kakao, Aufbaunahrung, Cola und einem Gläschen Wein für mich. Swing High vom Cornelia Franz

Bücher, Gedanken

siebeneinhalb Kilometer

… in etwas mehr als einer Stunde – nennt sich Nordic Walking und ist durch den Mischwald walken schon sportlich. Und ich bin ja überall die älteste! Mit Abstand. So mancher Papa oder manche Mama könnten mein Kind sein – ich bin ihnen davongelaufen. Es gibt aber auch Superdaddys, denen das nicht reicht und die gleich noch mal ne Runde anschließen. 

Am Nachmittag war ich mit den Junioren im Wald und hatte wieder sehr aufmerksame Schiebehelfer. Ach, warum ist bei uns der Wald so weit weg?

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…und ein Buch

Das menschliche Gehirn ist ein Wiederkäuer. Es kaut Sinnesinformationen immer wieder durch und leitet Wahrscheinlichkeiten daraus ab. Das befähigt den Menschen, die Zeit vorauszuplanen. Doch zugleich ist es seine Verdammnis, denn es gibt ihm die Gewissheit, sterben zu müssen.

Der Mensch erträgt es nicht sterben zu müssen. Sobald er sein Ende spürt, lenkt er sich davon ab, in der Hoffnung, er habe sich in der Vorahnung getäuscht. Nicht von mir, obwohl ich das gerne geschrieben hätte. Der Abschnittstext stammt aus dem Buch von Erri de Luca: Das Gewicht des Schmetterlings – ein kleines dünnes Buch. Es erzählt die Geschichte von zwei Persönlichkeiten, einem alten Wilderer und dem König der Gämsen. Ein Gamsbart ist so viel mehr wert, als das Fleisch. Ein Duell zwischen Mensch und Tier, es geht um Macht, Kampf und Tod. Mich hat die Lektüre sehr nachdenklich hinterlassen.

Allgemein, Bücher

und dann scheint doch die Sonne

Auch wenn’s innerlich tagelang regnet, ist es dennoch nicht nur grau und trüb. Die Junioren sind wieder vollauf gesund – wie immer eben. Der Kerle hüstelt, spuckt ab und zu – das Töchting singt morgens ihre Winnewinnewippa-Lieder, wir fahren am Sonntag noch mal in den Nordschwarzwald Baumwipfel und Gegend von oben angucken.

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Lesestoff für die Wochen während der Kur habe ich inzwischen auch zusammen. Der Bücherschrank im Nachbardorf hatte einiges Schöne zu bieten. Aber auch ein Buch einer Bloggerkollegin liegt bei mir im Bett. Ob ich das allerdings mitnehme weiß ich nicht, denn vermutlich habe ich es schon heute Abend ausgelesen. Ich schreibe ungern Rezessionen, ich kann’s auch nicht – aber Andrea Heinischs Henriette hat mich gepackt. Henriette ist so anders als ich – aber wahrscheinlich ist es genau das, was mich fasziniert!