Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

schlafen

Eltern von kleinen Kindern kennen solche Nächte – Nächte, in denen sie selbst nicht schlafen können, weil ihre Kinder nicht schlafen. Heute Nacht hatte ich hier so eine.

Der Kerle ist per se ein Abendmensch, darf er sein. Aber wenn er kränkelt, dann nervt das schon doch. Ein bisschen was zu trinken, die Bettdecke liegt quer (er kann sie nicht einfach, wie es normale Menschen machen, selbst richten), dann hat er gespuckt… Nichts dramatisches, eher Routine und nichts, um ihn an die Wand nageln zu wollen – nur halt in einem etwas nörgeligen weinerlichen Ton.

Das Töchting ist, wenn sie krank ist, ein männliches Wesen. Der kleinste Schnupfen ist schon ein Weltuntergang und jetzt hat sie nicht nur einen Schnupfen – hat Gliederschmerzen und Kopfweh, hat Hunger, aber keinen Appetit, will vom Rollstuhl absteigen, aber nicht ins Bett, ihr Rücken schmerzt und das Auge zuckt, sie will Gesellschaft, aber ich soll weggehen. Auch ihre Bettdecke knüddelt vor sich hin und wenn der rechte Fuß kalt wird, dann erfriert sie fast. Trinken will sie nicht, aber Tee kochen soll ich und die Schmerzmittel wirken nicht.

Zwischenzeitlich wollte ich mir Ohropax in die Ohren stecken, die Türen zumachen und einfach nur schlafen.

Gedanken

außer der Reihe

Verwandtschaftsgeschichten habe ich erfahren – keine schönen. Cousinen geht’s nicht gut. Nein, das ist ja gar nicht wahr. Es ging ihnen sehr schlecht, jetzt wieder besser. Gut ist allerdings was anderes, die Lage hat sich lediglich stabilisiert.

Und ich klage! Nicht zu Unrecht, doch sollte ich demütig sein. Bin ich. Aber auch allein.

In drei Tagen ist das neue Jahr da. Eins, mit meinem Geburtstag. Vor vier Jahren habe ich mehr gehustet – und dann bin ich plumps auf die Nase gefallen und fünf Minuten vor Mitternacht mit Blaulicht in den 29. Februar auf die Intensivstation*. So etwas ist nicht noch einmal nötig. Meinen Auschwitzroman habe ich an die Seite gelegt, lese lieber Bilder- und Viertklässlerromane vor, um abends dann mit diversen Podcast auf den Ohren, Morpheus die Kuscheldecke auszubreiten. Kann man Gin auch warm machen, mangels Rum oder so? Nein, da sträuben sich die Nackenhaare, das ist Frevel! Mein Großvater hat warmes Bier gegen Erkältung getrunken. Doch Bier gibt’s hier nicht…

*nachdem ich schon einen Monat im Krankenhaus war.