Ja zum Leben sagen, trotz oder wegen so vielem. Heute Morgen hatte ich ein gutes Telefongespräch – ja, auch ich telefoniere, wenn auch nicht leidenschaftlich, so doch manchmal etwas länger. Eine Mutter, die ich in natura gar nicht kenne, die einen kleinwüchsigen Sohn hat, der eine ähnliche Behinderung wie meine Junioren hat – ich hoffe sehr, es stimmt auch, weil ich die genaue Diagnose von P. nicht weiß – diese Mutter hat fast dieselben Probleme wie ich. Auch sie ist verdammt einsam und mit all ihren Sorgen allein. Ihr Sohn hat allerdings eine viel bessere Schmerzversorgung als Carsten & Wiebke. In den letzten Tagen ist mir klargeworden, dass wir hier in einem Gebiet wohnen, wo es keine vernünftige Schmerzambulanz gibt. Jedenfalls ist mir keine bekannt und auch unser Hausarzt steht auf dem Schlauch…
Heute hat Wiebke wieder heftig geweint: „Mein Rücken bricht!“ Und Carsten wollte gar nicht auf den Rollstuhl. Lernen kann ich von ihnen! Ja zu sagen. Trotz Schmerzen, weil sie das Leben lieben! Und da kommt die neue Mutter ins Spiel. Ihr Sohn ist Schmerzpatient bei einem Palliativmediziner. Zu dem Arzt kann ich mit den Junioren leider nicht, aber einen Termin in seinem Team wird es für uns geben. Heute Morgen habe ich telefoniert, auch mit der Sekretärin dieser Praxis. Die Anamnesebögen habe ich gerade ausgedruckt…
Es wäre doch gelacht, wenn ich dieses Ja nicht schaffe! Zum Wohle der Junioren und schlussendlich auch zu meinem.