Dunkel und morgens, an einem Sonntag – halb sieben. Eigentlich schon später; der Regen prasselt aufs Dach – ich liebe diese Tageszeit, sie gehört, an Tagen wenn die Junioren nicht in die Werkstatt gehen, mir.
Der Herbst entspricht meinem Alter, aber auch als junges Mädchen fand ich diese Zeit, mit dem märchenhaften Licht, dem frühen Nebel, den Spinnennetzen und dem Mondschein in den Pfützen inspirierend. Nie bin ich kreativer, als im Herbst – nicht umsonst habe ich im Blätterregen geheiratet!
Jedes Jahr ist es anders. Immer ist es ein Aufruhrjahr, das unterste wird nach oben gewühlt und was wichtig scheint, ist egal. Dieses Jahr scheint meine Fantasie vergraben zu sein und kleinere und größere Sorgen überlagern alles. Warum werden Befürchtungen größer, wenn man an sie denkt? Angst ist kein guter Motivator! Angst zerstört Spaß und ohne ihn gibt es nur Krampf – nichts freudvolles und zuversichtliches…
Es wird wirklich langsam Zeit, dass ich meine Angst liebevoll in den Arm nehme. Ich mag sie doch – die dunkle Stunde, und mich und Menschen überhaupt und im besonderen meine Junioren!
Nell sagt:
Der letzte Absatz ist richtig gut.
Ich mag manchmal das Melancholische im Herbst. Ich höre dann extra traurige Musik und genieße das. Aber Angst ist nicht gut. Da machst Du es richtig, wenn Du sie in den Arm nimmst und Dir bewusst machst, was Du magst.
piri sagt:
Angst ist mein ständiger Begleiter und hat nichts mit dem Herbst zu tun. Mir sind sogar die dunklen Monate lieber, als die langen Tage. Ich weiß nicht genau wo sie herkommt, ich habe sie akzeptiert, nur lieben möchte ich sie nicht!
Trude sagt:
Du hast vollkommen Recht – die Jahreszeit für Märchen ist wieder angebrochen.
Liebe Grüße
Trude
piri sagt:
Es gibt so schöne Sommermärchen!
Gerel sagt:
Ich denke oft, dass die Melancholie im Herbst sich von den Bäumen auf uns überträgt: Sie nehmen Abschied von ihren Blättern!
Grüße von Gerel