Behinderung

dankbar sein

Mein Töchting hat Herpes und ich habe gebeten, dass die Betreuer in der Werkstatt ihr die Lippen eincremen. Dafür braucht es eine Verordnung des Hausarztes – der ist aber in Urlaub. Sie dürfen es sonst nicht machen, da es eine Medikamentengabe ist. Ich bin wütend und habe das auch kommuniziert: „Ich werde es mit meinen Kollegen besprechen und dann kann es möglich sein, dass wir W. eincremen. Meine Tochter kann das nicht selbst, wenn sie es könnte, wäre es kein Problem. Jedes Medikament, das die behinderten Menschen selbst nehmen können, können sie nehmen und wenn es mehrere Schmerzmittel am Tag wären. Eine mit den Junioren befreundete behinderte Frau hat das gemacht und es wurde nicht kontrolliert. 

Jetzt muss ich dankbar sein und hoffen, dass die Heilerziehungspfleger ein Einsehen haben und meinem Töchting die Herpesbeschwerden mildern. Ich könnte vor so viel Bürokratie kotzen! 

Übrigens: sondieren dürfen die Heilerziehungspfleger ohne ärztliche Anordnung. Mir erschließt sich  der Anachronismus nicht – können sie doch dabei viel mehr verkehrt machen und haben mehr Verantwortung!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

10 Gedanken zu „dankbar sein“

  1. Jane sagt:

    Das ist ja echt unglaublich. Was rechtfertig an Lippen eincremen eine ärztliche Verordnung?

  2. Reni´s Odds and Sods sagt:

    Manche Dinge in der Bürokratie kann man einfach nicht nachvollziehen…
    LG Reni

  3. Gerel sagt:

    Für mich klingt das, als wollten diese Hilfskräfte bestochen werden, womit auch immer!!! Gute Besserung für W.

    1. piri sagt:

      Es sind keine Hilfskräfte und sie haben Vorschriften, die ihre Berechtigung haben – leider. Sie dürfen es schlicht und einfach nicht.

      1. piri sagt:

        Nachtrag: Alle Heilerziehungspfleger bekommen meinen vollen Respekt!

  4. M. - K. sagt:

    Ich verstehe Deinen Ärger, denn es geht um das Wohlbefinden Deiner Tochter!
    Manche Vorschriften sind schrecklich, aber es sind nicht die Fachkräfte, die dies zu entscheiden haben.
    Vermutlich geht es auch um die Finanzierung, auch, wenn es natürlich Quatsch zu sein scheint, erst aufwendig eine Verordnung besorgen zu müssen, um für ein paar Tage einen Handschuh oder Fingerling überzuziehen.
    Aber so ist eben die Lage.
    Hoffen tue ich, dass Dein Töchting bald wieder ohne diese Beschwerden sein wird und Dir sende ich liebe Grüße in Deinen Abend!

    1. piri sagt:

      Ich habe ja auch sonst nichts zu tun.

  5. altesweibsbild sagt:

    Ich glaube, das ist grundsätzlich das Problem…….du hast ja sonst nix zu tun, als dich durch Papierkram zu wühlen. Vorschriften sind wichtig, finde ich, aber es sollte Möglichkeiten geben, flexibel zu reagieren und das dann auch dem Personal kein Strick draus gedreht wird. Gute Besserung für die Lippe…

  6. christineb sagt:

    bei tabletten kann ich es verstehen, aber es ist nur eine salbe, die bürokratie macht wirklich alles mühsam!

    1. piri sagt:

      Vorschriften eben – Bürokratismus.

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