Gedanken

November

Liegt es daran, dass der Todestag von MamS in zwei Tagen ist? Oder liegt es am November allgemein? Ich habe nichts gegen den November, er ist nur kein leichter Monat für mich. Jeder Monat hat seine Berechtigung und ich mag das morbide. Die Herbstfarben sind im Einheitsgrau besonders schön. An die Zeit vor vielen Jahren denke ich unweigerlich – manchmal mit Wehmut, niemals mit Groll…

∙∙∙∙∙

11:08 Uhr – Ich bin nicht nur Mutter von behinderten Kindern, bin ein kritischer Geist, vielleicht unbequem und eigensinnig und gegen die vorherrschende Richtung schwimmend. Ich möchte, dass es den Menschen in meinem Umfeld gut geht, dennoch stoße ich einige dadurch vor den Kopf. Manche sagen, ich wäre egozentrisch und würde nur die Junioren und mich sehen. Das kann ich nicht bestätigen…

13:49 Uhr – Der Bäcker hat leckere Süßstückle, einige werde ich kaufen, die Junioren abholen und danach fahren wir ins Altenheim, die Pastorenfreundin besuchen. 

19:40 Uhr – Wieder daheim aus der Dunkelheit. Es riecht ein bisschen anders bei älteren Leuten. Aber schön ist es in der kleinen Wohnung des Betreuten wohnen – heimelig und gar nicht mal so eng.  Jetzt eine Laterne haben! Aber ich hab noch keine gebastelt und Martinstag ist vorbei.

20:00 Uhr – Jetzt gibt es Nachrichten, sage ich zum Kerle. Ich möchte gerne Nachrichten hören, auch wenn es keine schönen Nachrichten sind. Der Kerle sagt dazu: Ja, ja, die Weltlage ist dramatisch!

Mag sein, dass das heute wieder eine unendliche Geschichte mit Fortsetzungen wird. Mir ist danach!

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

10 Gedanken zu „November“

  1. Trude sagt:

    Wahrscheinlich geht es dir wie mir – es kommt einiges zusammen.

    1. piri sagt:

      Wo kommt nichts zusammen? Das Grau(en) lädt zum sinnieren ein.

    2. Verwandlerin sagt:

      Ach ja, der November. Mir wird es einfach zu früh dunkel …

  2. mo sagt:

    Sieht eigentlich keiner Deine schönen Fotos? Dies finde ich gespenstig.

    1. piri sagt:

      Weiß ich nicht. Gespenstisch? Ich finde es ein bisschen zart im grau.

  3. andrea sagt:

    Ein schönes Foto, zwischen Schärfe und Unschärfe, zwischen Farbigkeit und Ent-Färbtheit und nicht zuletzt so schöne, warme Brauntöne!
    Auf so ein „Den-Tag-So-Dahin-Schreiben“ habe ich auch manchmal Lust. :)

    Liebe Grüße, Andrea

    1. piri sagt:

      Diese Fortsetzungsbeiträge setzen mich nicht unter Druck – es darf so dahinplätschern.

  4. Verwandlerin sagt:

    Ja, die Weltlage ist in der Tat dramatisch. Da hat der Kerle Recht!

  5. Mona Lisa sagt:

    Ich weiß auch immer noch nicht, weshalb ich im November Geburtstag haben muss. Leichtigkeit und Frohsinn hat man mir auch nicht in die Wiege gelegt.
    Nun denn. Ich halte nach dem Schönen Ausschau.
    Ermunternde, ermutigende Grüße zu dir in den Süden.

  6. Anne Seltmann sagt:

    Hallo liebe Piri!

    Gerade solche BIlder finde ich schön…und das Marode liebe ich auch. Ich mag dieses Verschwommene und die Farben darin. Ich finde, es ist ein melancholisches Bild!
    So melancholisch wie der Herbst halt ist…und ich als Novemberkind ebenso melancholisch bin.
    Wie kann man dich egozentrisch nennen, wenn du stets um deine Kinder besorgt bist? Ich sehe dich, obwohl ich dich nicht persönlich kenne, als Löwin deiner Kinder. Und das ist recht so!!!

    Einen lieben Gruß aus dem grauen November, damit ein bisschen Licht bei dir ankommt.

    Anne

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