Gedanken, Kuddelmuddel, Musik

Pur

… klingt durchs Haus! Die Junioren sind voll Musik – mir geht es gut damit. Was sagt der Kölner Volksmund? Mer muss och jünne künne! Das kann ich gut. Wenn dann noch die Herrschaften nach Hause kommen und sind rundum glücklich – Herz, was willst du mehr? Vielleicht mitgegangen sein! Nicht wegen Pur, die interessieren mich nicht wirklich, es ist nicht unbedingt meine Musik. Auch wenn die Texte inhaltsreicher geworden sind.

Eins habe ich heute Nacht gelernt, als ich bei der Elternschule hängen geblieben bin. Es sind, in diesem Film, zwar kleine Kinder, die nicht essen, Trotzphasen haben und mehr, damit ihre Familien tyrannisieren – meine Junioren tun das nicht, aber eins ist hängen geblieben: Nur wenn es mir gut geht, kann es ihnen auch gut gehen. Nicht andersrum! Es gibt hier keinen Boss, wir sind ebenbürtig. Schlussendlich bin ich der Entscheider!

Heute Nacht ist mein Trauerprozess einen Schritt weiter gekommen – wie, was, wann, weshalb, wieso erzähle ich nicht. Aber es betrifft nicht nur MamS. Die Familie, die weit weg ist, ist weiter weggerückt und es fühlt sich ehrlich an …

Familie, Junioren, Kuddelmuddel

Gespenstergeschwister


Was für ein Spuk heute Nacht! Carsten fährt um halb zwei Autorennen und sieht die Notwendigkeit, schlafen zu müssen überhaupt nicht ein: „Wieso, ich bin topfit!“ Wiebke liegt auf Krümeln und die pieken bekanntlich: „Mach die Krümel weg, die kratzen so!“ Beide Zimmer sind überheizt! Da hatte ich doch vergessen die ‚Partytemperatur‘ zu drosseln.

Nachdem die Junioren beide noch etwas zu trinken bekommen haben, ich kurz gelüftet und die Betten krümelfrei gemacht habe, konnte ich nicht wieder einschlafen. Nachbars von gegenüber wohl auch nicht, denn helles Licht scheint durch die Oberlichter ins Haus. Ich muss raus! Muss was tun, mich bewegen, einmal um den Pudding – um halb drei in der Nacht. Laufschuhe, leichte Daunenjacke über Jogginghose und Stirnband mit Taschenlampe und einmal tief fallen und eine Schleichrunde durch die dunklen Weinberge – schön war’s  und gar nicht mal so kalt!

Was macht ihr so nachts, wenn ihr nicht schlafen könnt? Erzählt ihr es mit!

Alltag, Behinderung

Alltag

…oder – Es geht wieder los!

Eigentlich sollten bei diesem Projekt von Ulli auch Bilder gezeigt werden, aber glaubt mir – diese wollt ihr nicht sehen. Beziehungsweise lasse ich euch nicht sehen!

Um 4:00Uhr bin ich wach geworden, weil auf der inoffiziellen Abkürzung –  Privatweg! – an dem Haus, in dem wir wohnen, ein Mann entlang getorkelt ist. Zwar hat er keinen Lärm gemacht, aber die kleinen Bewegungslichtchen und seine Stirnlampe haben ihn verraten. Ich war zu feige, um ihn zu stellen, denn das hätte ich gut und gerne machen können. Nachts, im dunklen jemanden anzusprechen, das traue ich mich dann doch nicht. Hätte ja wer weiß wer sein können.

Ein bisschen viel Konjunktiv. Dafür kommt nun die harte Realität. 

Der Kerle ist wach. Um 4:00Uhr morgens. Er spielt mit dem Tablet. Ich gehe in das Zimmer und kann grad noch sein elektronisches Spielzeug an die Seite schaffen, da stößt es auch schon aus ihm heraus. Er würgt nicht einmal. Es kommt, wie eine Fontäne.  Im hohen Bogen. Grobstückig.  Eirig und astronautig, der Geschmeidigkeit wegen. Wir haben noch keinen Ton miteinander geredet und die Sprache bleibt mir im Hals stecken, während der Kerle kotzt. Ich renne einen Eimer holen. Als ich endlich den aus dem Spülenschrank hervorgezogen habe, ist der Ausbruch auch schon wieder vorbei. Carsten hockt im Bett und guckt sich die Bescherung an. 

Kopfkissen, Bettdecke, Bettbezug, sogar der Teppich  – alle haben partizipiert. Nicht gleichmäßig.  Das Kopfkissen ist eindeutiger Sieger. 

Der Kerle hat mittlerweile seine Sprache wiedergefunden und meint lapidar: „Du Mama, jetzt ist es raus!“