Behinderung, Gedanken

unterwegs sein

Wie gedacht war ich gestern Abend wieder im eigenen Bett. Ziemlich müde, aber stolz. Dabei habe ich gar nicht viel gemacht. Frühmorgens die Junioren auf die Reise gebracht und dann mein Auto auf den Parkplatz und ich bin in die Bahn!
Das ist eine große Leistung. Bin ich es nicht gewohnt alleine unterwegs zu sein und schon gar nicht bahnfahrend. Und so habe ich gestern kaum was anderes als das gemacht. An einem Bahnhof habe ich mir noch ein Buch gekauft und bin weitergefahren. Alleine, ganz auf mich gestellt, ohne jemanden an meiner Seite. Auch wenn ihr sagt, dass das ja Pipikram ist, sage ich, dass das was besonderes ist. Denn ich mache das eigentlich nie!

Heute Mittag muss ich zur Ärztin und danach werde ich sehen, was ich mir noch zutraue. Einfach für mich – nicht so einfach!

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

heute am Morgen

Heute Morgen habe ich mich gefragt, was ich eigentlich mit diesem Weblog erreichen will? Ganz ehrlich? Ein bisschen Verständnis für pflegende Angehörige und natürlich Verständnis für mich. Pflegende Angehörige sind so individuell, wie andere Menschen auch. Man kann sie nicht katalogisieren. Besonders dann nicht, wenn sie selbst auch noch eine irgendwie geartete Behinderung haben. Man kann Menschen generell nur als Individuum sehen. Das macht es schwer! Weil wir alle, und da nehme ich mich nicht aus, gerne in Gruppen denken. Wir wollen, so sehr wir als Einzelpersonen wahrgenommen werden wollen, auch irgendwo dazugehören. Ich möchte auch dazugehören. Möchte ein Teil eines Ganzen sein und nicht das Ganze!

Ist das jetzt zu kompliziert? Ambivalent? Meine Junioren sind sehr speziell, ihre Behinderung gibt es weltweit nicht oft. Wir haben innerhalb Deutschland noch niemanden gefunden, der oder die vergleichbar ist. Ich kann ja noch nicht einmal meine eigenen Kinder vergleichen. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als einen Austausch auf Augenhöhe. Aber bei den Menschen mit Glasknochen ist das nicht möglich, weil der Kerle und das Töchting kognitive Beeinträchtigungen haben. Bei den geistig behinderten Menschen ist es schwer, weil sie so zart sind und auf dem Rollstuhl sitzen. Bei den kleinwüchsigen Leuten ist entweder wieder das körperliche Anderssein oder das kognitive Denken ein Hindernis. Mein Töchting ist autistisch veranlagt, der Kerle das genaue Gegenteil. Essen ist für beide ein Problem. Gesellschaftliche Aktivitäten scheitern oftmals an meiner oder der Junioren Kraft. Ich habe auch wieder andere Interessen, als meine Kinder – auch untereinander. Gemeinsam sind wir ein Haufen Individualisten. Es liegt an mir, das unter einen Hut zu packen. Könnt ihr euch vorstellen, dass das verdammt schwer ist?

Ich hoffe dennoch immer noch auf ein bisschen Verständnis! Und ich hoffe darauf, dass ich hier und da auch einmal Resonanz bekomme…

Behinderung, Kuddelmuddel

Bändelband

So sehr wünsche ich mir eins – ein Band, das mich mit anderen verbindet. Je mehr ich über Wünsche nachdenke, umso mehr werden diese. Eher kleiner, denn größer – aber oft unerfüllbar.

Nicht die Einsame ist defekt, sondern die Situation, in der sie steckt.

Das unerzählte Märchen

Teilhabe ist etwas, was nicht nur die behinderten Menschen selbst bemängeln. Auch die Angehörigen sind oftmals betroffen. Ich habe zwei Rollifahrende und bin auf Hilfe angewiesen. Und nicht immer ist sie auch da…

Nachtrag um halb zwölf mit einem dringenden Wunsch Nr. 93 auf der Löffelliste