Kuddelmuddel

Anstrengend

  • die Anamnese der Ursprungsfamilie dauert allein über eine Stunde.
  • die Junioren wurden vermessen, fotografiert, ausgefragt – mit mir und ohne mich.
  • reden, erzählen, reden, Bilder anschauen, Vergleiche ziehen, Blut abnehmen bei uns allen.
  • Anamnese der Junioren  – sehr ausführlich!
  • Prozedere erklärt bekommen, die Junioren waren schon sehr müde.
  • in 3-4 Monate kommen wir noch einmal wieder, dann weitere körperliche Untersuchungen.
  • wir bekommen Hilfe und es gibt andere Menschen, die fast das gleiche Syndrom haben. In Leipzig sind wir richtig.
  • Ich bin erschöpft, aber sehr zuversichtlich.
  • Heute gehen wir nirgends mehr hin.

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas in den Hut werfen!

Kuddelmuddel

Morgen früh muss ma aufstehn

Leipzig, du schöne, wir werden dein Nachtleben nicht genießen, wir werden gleich ins Bett fallen und schlafen.

Lieber Emil komm gut heim! Morgen wird es spannend werden – in der Sachsenklinik – beziehungsweise im Humangenetischen Institut der Uniklinik. Mal gucken, was auf uns zukommt.

Gute Nacht, schlaft gut und träumt von sauren Gurken.

Behinderung, Kuddelmuddel

Stille | wieder nur Splitter

Samstagmorgens ist es still im Haus. Ich möchte diese Ruhe nicht zerstören und bin sehr leise. Mache mir in der Küche einen Kaffee und verschwinde im Spielzimmer an den PC. Meine Augen sind verquollener als gestern und die Haut spannt. Ein Zombie!

Den gestrigen Tag habe ich am Radio erlebt. Der 9. November ist ein Schicksalstag für Deutschland. Ich persönlich hätte ihn als Nationalfeiertag* ausgerufen – der 3. Oktober ist es für mich nicht, das ist ein konstruierter Feiertag.

* …und nicht nur ich bin dieser Meinung!

In der Stadt war ich auch  – kurz, eine Hose kaufen. So verquollen und rot im Gesicht, mit einem alten Pullover und einfachen Turnschuhen. Kleider machen Leute! Aber warum muss man sich zum Klamotten einkaufen stylen? Jedenfalls hat mich die Verkäuferin erst einmal gar nicht gesehen. Als ich sie ansprach, taxierte sie mich von oben bis unten und wollte gleich wieder verschwinden. Ich sah wohl so aus, als ob ich kein Geld hätte. Mein Mann hat das einmal sehr bewusst gemacht und ist zu einem teuren Herrenausstatter und hat sich neu einkleiden lassen. In den Laden ging er wie ein Clochard – wurde auch so behandelt. Er verlangte den Chefverkäufer und erklärte ihm, dass er  -auch wenn er so aussieht – dennoch das Geld hatte für einige Anzüge. Ab da an ging es! Ich hatte gestern nicht den Mut dazu, werde aber zu der Verkäuferin noch einmal gehen – komplett durchgestyled und schick geschminkt –  und mir einiges bringen und sie dann mit dem Berg stehen lassen. Wahrscheinlich wird sie mich gar nicht erkennen! Diese Lady verdient an mir keinen Cent mehr.

Wiebke ist frech! Gestern Abend zupft sie mich und zeigt auf ihre Hose und sagt: “Guck mal, Hose!” Bei mir klingeln die Alarmglocken. Immer dann, wenn sie das so sagt, ist die Hose nass. Ich schimpfe. Sie feixt. Ich schicke sie ins Bad und hole eine frische Hose aus dem Schrank. Sie lacht. “Du hast keinen Grund zu lachen, es ist nicht schön in die Hose zu pinkeln.” Ich setze mein Töchting aufs Klo und fühle nichts nasses. ” Hahaha, veräppelt! Du bist drauf reingefallen!” Wir mussten beide lachen. Wir mussten alle lachen, denn Carsten hatte seine Schwester schon vorher durchschaut!

Einen tollen Samstag wünsche ich euch!