Alltag, Behinderung

von morgendlichen Diskussionen

… übers Fingernägel schneiden, unliebsamen Anziehsachen, vollgeschissenen Windeln und dem viel zu frühen Aufstehen! 

08:02Uhr – Im Moment räsonierte der Kerle darüber was wir am Nachmittag nicht machen können; es soll sonnig werden, auch wenn es gerade gar nicht danach aussieht. Er hat Bedenken, dass die Sonne zu sehr knallt und unsere (ältere) Begleiterin einen Schwächeanfall  – Originalton Kerle – bekommt.  Vorher war er der Meinung, dass ich ihm ins Fleisch schneide und er dadurch eine Sepsis bekommen könnte. Aber den Po, den sollte ich ihn sanft abwischen: „Aber gründlich bitte!“

Das Töchting hatte bestimmte Vorstellungen was sie nicht anziehen wollte! Das T-Shirt, das dann endlich ihre Gnade fand war ein rosafarbenes Ungetüm. (Hinweis an mich – nicht noch einmal waschen, gleich wegwerfen!) 

Für beide könnte das Aufstehen fünf Minuten bevor der Werkstattbus kommt sein, denn frühstücken tun sie sowieso nicht und trinken kann man auch im Bett…

Einen schönen guten Morgen!

Gedanken

Sturm, nächtliches Lichtergeflacker und …

… weiche Knie – nicht wirklich Sommer!

Auch war ich wieder einmal sehr am zweifeln – an mir selber zweifelnd, ob ich nicht abermals überreagiert habe. Inzwischen stelle ich mich nur noch infrage. Das ist gar nicht gut. Die letztlich gemachten Vorwürfe sind leider auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Leider deswegen, weil ich den Fehler immer bei mir suche! Das macht das Leben nicht einfacher.
Dieses zu den weichen Knien, es schränkt mich ein.

Aufgewacht bin ich nachts um kurz vor 4:00Uhr vom Windgeheul. Die Bäume wogen (was ein schönes Wort!) bedenklich. Durst, also bin ich in die Küche um zu trinken, da sehe ich bei Nachbars jemanden mit einer Stirnlampe herumtappen. O. ist Jäger und gerade von der Jagd gekommen. Anscheinend ohne Beute, denn sonst würde sie am Haken hängen. Mich hat dieser Lichtschein erst einmal ins Wohnzimmer getrieben, um nachzusehen ob die Terrassentür auch abgeschlossen ist. War sie natürlich nicht, ein Einbrecher hätte sehr leichtes Spiel gehabt. Mein Blick fällt grad zur Tür; sie ist wieder nicht verriegelt.

Die Sonne kommt raus. Es weht immer noch. Blätter fliegen schon – der Tag beginnt!

Alltag, Behinderung, Gedanken

Hallo, ist jemand Zuhause?

So eine Frage gibts hier nicht. Wir wohnen zwar auf dem Dorf, aber es kommt außerordentlich selten bis gar nicht vor, dass jemand kommt und: „Hallo, ist jemand Zuhause?“ fragt! Im Grunde sind wir auch hier sehr isoliert. Sehr viele Menschen kennen die Junioren vom sehen, nur werden beide nicht angesprochen. Ich würde mich so freuen wenn einfach mal jemand vorbeikommt, ein bisschen bleibt, mit uns redet oder spielt etc. – Dorfnormalität eben. So wie es in der Nachbarschaft fast täglich passiert. Wir beißen nicht und Behinderung ist auch nicht ansteckend. Gerade heute bin ich darüber wieder sehr traurig!

16:19 – heute einmal wieder ein Fortsetzungsbeitrag: Dem Töchting muss ich jeden Bissen in den Mund reden. Dafür hat der Kerle ein Winzigschälchen Erdbeeren gegessen und kommentiert nun Bundesligaspiele. Er liegt auf seinem Gartenkissen und scheinbar geht’s im gut. Wenn er denn wenigstens noch etwas anderes essen würde?

Gerade in diesen Momenten vermisse ich MamS so sehr – auch nach über zehn Jahren. Wir könnten uns die Aufgaben teilen. So springe ich hin und her. Motiviere meine Tochter und den Sohn und merke einmal wieder, wie unterschiedlich sie doch ticken!

17:26 – noch viel zu schön, um rein zu gehen. Deswegen wird das Tablett auch draußen aufgeladen.

Abendbrotpizza um 18:58 – und ich habe mir wieder ein Brandbläschen eingefangen!

 

Beim Kerle funktioniert essen manchmal mit Tablett vor der Nase!