„Oh, das geht leider nicht, denn wenn was passiert bin ich meinen Job sofort los!“ Ja danke, dann is ja jut. Oder – wer nicht will, der hat schon. Manchmal frage ich mich ernsthaft, warum ich vorher irgendwo anrufe und mich erkundige, ob wir auch mit Rollstühlen dahin kommen, wo wir hin wollen? Wenn sich dann doch Hürden aufzeigen. So auch heute wieder. Das Schiff legt vom anderen Ableger ab und dieser hat eine steile Treppe. Meine Begleiterin ist eine Schiebehelferin und nennt den Rollstuhl des Kerle ihren Rollator, sie kann diesen nicht die Treppe runtertragen. Der Mitarbeiter der Reederei —-> siehe obige Antwort!
Zum Glück waren andere Fahrgäste so freundlich und – ein starker Mann an den Griffen und einer am Gestell – erst des Töchtings Rollstuhl war im Schiff und gleich darauf auch der, des Kerle. Mitsamt den beiden draufsitzend wohlgemerkt! Im Schiffchen gab‘s auch noch eine schmale Treppe aufs Oberdeck und jetzt sind wir schon wieder auf dem Heimweg und hatten eine schöne Fahrt auf dem Neckar. Links Weinberge, rechts Weinberge – ach ne, das heißt ja Backbord und Steuerbord! Ein leichtes Lüftchen, was zu trinken, Wiener Würstchen auf die Hand mit Brot, in die Weite schauen und die Seele baumeln lassen. Eben war ich mit meiner Tochter auf dem Klo. War auch ein kleines Abenteuer. Ich habe sie getragen, eine schmale Treppe runter, an der offenen Bordwand längs, nur mit Seil abgesperrt. Ein paar Stufen um die Kurve, an einem dicken schwitzenden Mann vorbei, der leicht schwankend auf die Seite wankte und dann aufs Klo. Ein winziges Kabüffchen, in das ich rückwärts rein musste mit meiner Tochter auf dem Arm …
Runter vom Schiff werden wir kommen. Wahrscheinlich wieder mit hilfsbereiten Mitfahrenden. Es grummelt etwas und die Sonne spielt Verstecken wie ein Kleinkind – hat nicht genug Geduld sich lange suchen zu lassen. Wenn wir Zuhause sind mache ich nix mehr. Jedenfalls nur noch das, was sowieso getan werden muss. Aber das ist erst nachher!
Bilder gibts keine, ich komme nicht zum knipsen!
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Wir sind daheim! Schön war es. Wenn auch sehr beschwerlich. Wenn man eine Schifffahrt mit Ausflugsschiffen machen möchte, sollte man tunlichst mobil sein. Weder Rollstühle noch Kinderwagen dabei haben und wenn ja, muss man froh sein Mitmenschen zu haben, die auch mal anpacken können. Inklusion ist was anderes. Behinderte Menschen werden ausgegrenzt. „Sie konnten doch mitfahren! Was haben Sie denn?“ Was für Unannehmlichkeiten uns das gebracht hat, das wird kaum gesehen. Die Rollstühle der Junioren sind noch schmal, ein erwachsener Mensch kann faktisch nicht aufs Schiff.
Aber Spaß gemacht hat’s dennoch.
Inklusion nicht nur eine Frage der Hilfe, sondern vor allem auch der Haltung.