Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

am Limit

Die Krankenhaustage haben mich geschlaucht. Das merke ich erst jetzt am Sonntagabend. Emotional, physisch, psychisch und überhaupt! All dies alleine zu verarbeiten, übersteigt nun doch meine Kräfte. Ich habe sehr wenig Zeit für meine eigene Erholung gehabt. Hilfe, um die ich gerufen habe, kam nicht. Ich habe nicht als Mensch versagt – das weiß ich – es sind die Rahmenbedingungen, die es so schwer machen, das Leben einfach zu meistern.

Nach außen sind die Junioren charmante, liebenswerte Menschen, nach innen auch. Aber sie haben Eigenschaften, die Fremde süß finden und die mich granatenmäßig nerven. Sprüche, die ich teilweise schon seit Jahrzehnten höre und die einen Triggerpunkt bei mir setzen, der meinen Puls in die Höhe schnellen lässt. „Hör doch einfach nicht hin!“ Das ist leicht gesagt und schwer getan.

Seit zwei Stunden predige ich, dass sie etwas trinken sollen – seit zwei Stunden gegen die Wand. Mein Limit für heute ist überschritten.

∙∙∙∙∙

… und dann bringen mich Flüchtigkeitsschreibfehler zusätzlich aus dem Gleichgewicht!

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Kommentare sind herzlich willkommen.

6 Gedanken zu „am Limit“

  1. B. sagt:

    Du warst ja nebenbei auch noch Patient. Dann die Verantwortung für euch alle drei. Das steckt man nicht so einfach weg.

  2. IMT sagt:

    Liebe Piri, dein „am Limit“ klingt nicht nur nach Erschöpfung, sondern auch nach Wahrheit. Du hast längst erkannt, wo Schluss ist – und bleibst trotzdem im Raum, weil keiner sonst tut, was getan werden muss.
    Gut, dass du erkennst, dass es die Umstände sind – nicht du. Ich wünsche dir, dass die kommende Woche etwas leichter wird und du wenigstens ein bisschen Unterstützung bekommst.

  3. M. - K. sagt:

    Och. Mein langer Text ist weg.
    Schaffe ich nicht noch einmal zu schreiben.
    Aber, ich habe Dich gelesen.
    Verstehe einiges von dem, was Du erzählst.
    Als Mensch, der nicht 24/7 anwesend ist (sei es als Professionelle oder aus anderen Gründen) kann man vieles anders, leichter (?) nehmen.
    Die Liebe, die Du gibst und lebst, ist aus Deinen Texten spürbar!

    Eigentlich bräuchte man nach einem Krankenhausaufenthalt erst einmal Zeit. Diese Blaupause hast Du nicht.
    Ich wünsche Dir eine hoffentlich erholsame Nacht und sende Dir viele Grüße!

  4. M. - K. sagt:

    Ist es jetzt technisch bei Dir so eingestellt, dass man seinen Kommentar nicht mehr lesen kann? Ich frage einfach, weil es vor kurzem noch anders war.

    1. piri sagt:

      Liebe M. – K.! Du kannst doch beim tippen hoffentlich dein Schreiben lesen? Und wenn du ihn abgeschickt hast auch? Ich muss den Kommentar freischalten, weil ich so viel Spam bekommen habe. Es ist ein wenig anders, aber komplizierter?

      Dass dein langer Text verschwunden ist, das ist sehr schade. Ich danke dir für den vorherigen Kommentar. Ja, ich bin einfach zu nah dran und Krankenhaus, noch dazu im gleichen Zimmer, ohne wirkliche Unterstützung und selbst als Patientin war wohl doch ein bisschen heavy. Aber anders wäre es nicht gegangen!

  5. mo sagt:

    Daß Du am Limit bist, ist kein Wunder.

Schreibe eine Antwort zu M. - K.Antwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.