Die Krankenhaustage haben mich geschlaucht. Das merke ich erst jetzt am Sonntagabend. Emotional, physisch, psychisch und überhaupt! All dies alleine zu verarbeiten, übersteigt nun doch meine Kräfte. Ich habe sehr wenig Zeit für meine eigene Erholung gehabt. Hilfe, um die ich gerufen habe, kam nicht. Ich habe nicht als Mensch versagt – das weiß ich – es sind die Rahmenbedingungen, die es so schwer machen, das Leben einfach zu meistern.
Nach außen sind die Junioren charmante, liebenswerte Menschen, nach innen auch. Aber sie haben Eigenschaften, die Fremde süß finden und die mich granatenmäßig nerven. Sprüche, die ich teilweise schon seit Jahrzehnten höre und die einen Triggerpunkt bei mir setzen, der meinen Puls in die Höhe schnellen lässt. „Hör doch einfach nicht hin!“ Das ist leicht gesagt und schwer getan.
Seit zwei Stunden predige ich, dass sie etwas trinken sollen – seit zwei Stunden gegen die Wand. Mein Limit für heute ist überschritten.
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… und dann bringen mich Flüchtigkeitsschreibfehler zusätzlich aus dem Gleichgewicht!
B. sagt:
Du warst ja nebenbei auch noch Patient. Dann die Verantwortung für euch alle drei. Das steckt man nicht so einfach weg.
IMT sagt:
Liebe Piri, dein „am Limit“ klingt nicht nur nach Erschöpfung, sondern auch nach Wahrheit. Du hast längst erkannt, wo Schluss ist – und bleibst trotzdem im Raum, weil keiner sonst tut, was getan werden muss.
Gut, dass du erkennst, dass es die Umstände sind – nicht du. Ich wünsche dir, dass die kommende Woche etwas leichter wird und du wenigstens ein bisschen Unterstützung bekommst.