Alltag, Behinderung, Gedanken

wenn man nirgendwo dazu gehört

Wenn man sich nirgendwo dazugehörig fühlt, dann schmerzt das schon heftig. Von wem stammt der Spruch: Mittendrin statt nur dabei.? Ich habe es vergessen, tut auch nichts zur Sache. Dabei sind wir öfter mal, am Rand. Das ist gut – unbestritten. Aber wenn es dann heißt, wir machen jetzt Sport und gehen in die Schwimmhalle, dann scheitert die gemeinsame Aktivität daran, dass es keine geeignete Umkleidekabine für Rollstuhlfahrende gibt, und obendrein ist die Wassertemperatur nur 28° C. Nach 10 Minuten frieren die Junioren!  Oder wir gehen in ein Spaßbad, doch Rutschen und Strudelbecken dürfen sie nicht benutzen, wegen Unfallverhinderungsvorschriften! Bei Konzerten gibt es besondere Sitzplätze direkt an den Fluchttüren, nur von der Bühne sehen Carsten und Wiebke nichts, weil Menschenmassen vor ihnen sitzen. 

Aber ich habe dennoch etwas Schönes zu berichten: Im Dorf gibt es ein neues Café, ebenerdig mit leckeren Waffeln. Dort waren wir heute. Dort werden wir bestimmt wieder hingehen. Dort ist eine supernette Gastgeberin und der Kerle hat für uns den Weg geebnet. Nicht aufgeben, immer wieder, wenn auch nur dabei sein, dann sind wir vielleicht auch irgendwann mittendrin dazugehörig. 

 

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

9 Gedanken zu „wenn man nirgendwo dazu gehört“

  1. piri sagt:

    Ich gehe jetzt ins Bett, bin brotfertig und habe mehr als nur Bauchschmerzen. Alles nur psychisch!

    1. M. - K. sagt:

      Nicht „nur“ psychisch, liebe piri. Körper-Geist-Seele, nichts hat mehr Gewicht. Wenn die Seele weint oder schreit, dann ist das Leid!

      Das Café klingt toll! Klasse.

      Liebe Grüße!

      1. piri sagt:

        Das Café ist toll und die Leute sehr nett.

  2. Margrit sagt:

    Brotfertig? Na dann schlaf gut.

    Zum letzten Satz von deinem Post: guter Plan! Ebenerdig, nette Chefin, Waffeln – klingt perfekt. Zumindest wenn es die dicken fluffigen belgischen sind.

    1. piri sagt:

      Kennste nicht? Brotfertig? Aber in dem Café gibt’s gar kein Brot.

  3. quersatzein sagt:

    Das neue Café ist ein Lichtblick. Der dürfte die anderen Unstimmigkeiten, zumindest gelegentlich, überstrahlen…
    Man muss sie sammeln, diese Glücksmomente.
    Lieben Gruss,
    Brigitte

    1. piri sagt:

      Andere Unstimmigkeiten verblassen ein bisschen – oft ist es besser, man guckt auf die schönen Dinge.

  4. dergl sagt:

    Das war irgendein Sportsender, der diesen Slogan hatte, vor 20-25 Jahren. Dann hat, wenn ich mich richtig erinnere, die Aktion Mensch ihn zeitweise auch gehabt. Irgendeine Plakatkampagne.

    Genau dieses Phänomen, dass man irgendwo nicht reinkommt, was wegen Unfallschutzvorschriften nicht darf etc. und dass es deshalb mit Teilhabe und größerem Sozialleben schon mal Essig sein kann habe ich gestern fast ne Stunde einer Person bei der Caritas erklärt.

    Die sollten/wollten mir eine Hilfsperson zur Seite stellen, hat aber nicht geklappt. Denn die Person, die da kam war zwar nett und offen, aber man hatte ihr gesagt, es handele sich um eine „alte Dame“ und darauf war sie eingestellt und nicht auf mich, so dass es dann nicht passte. Ihr wisst ja, wie so was laufen kann…

    1. piri sagt:

      Ohja, leider gibt es auch Helfer, die so gar nicht passen und die es dennoch wirklich gut meinen. Das ist so schade. Manchmal sind wir tatsächlich alleine besser dran.

Kommentare sind geschlossen.