Mich überfordert die Weltlage sehr. Als Mensch mit einer generalisierten Angststörung – ich mach mir über alles Sorgen, es könnte ja irgendwie meine kleine Familie betreffen – möchte ich am liebsten gar keine Nachrichten mehr sehen und hören. Mir reichen meine eigenen kleinen großen Sorgen. Doch eins greift ins andere und es ist nicht zu trennen. So gucke und höre ich natürlich Tagesschau etc. pp., lese Zeitung und rede mit Freunden darüber. Es wühlt mich auf! Der Kerle fragt und das Töchting hört aufmerksam zu. Beide wollen Sicherheit, die ich ihnen nur bedingt geben kann. Sie spüren meine Unsicherheit auch dann, vielleicht sogar noch mehr, wenn ich betont locker sein möchte. Mich beschäftigt das Leid der Welt.
Am Nachmittag waren wir im Sonnenschein in den Weinbergen spazieren. Einen Schritt vor den anderen – Schritt für Schritt für Schritt – die Sonne im Gesicht und plappernde Junioren, da bleibt für Ängste kein Raum…
… morgen geht’s zum Vertretungsarzt, unsere Bauchwehprobleme abklären lassen!
Katrin sagt:
Ich hab heute was tolles gelesen : mache dir bewusst dass es für jwden gegenwärtigen krieg, religiöse Ausschreitungen, Umweltverbrechen etc. 1000 Aktionen gibt, die versuchen, dazu ein Gegengewicht zu schaffen. Durch unglaubliche Großzügigkeit und Menschlichkeit, Kunst und Schönheit. Das geschieht überall auf der Welt, jetzt in diesem Augenblick, in atmenberaubenden Ausmaß, von einem Blumenstrauß bis zu einer Kathedrale. Mark morford. Aus dem. Buch :Für das Leben, ohne warum. Von Joanna Macey. Das fand ich heute sehr sehr tröstlich. Viele Grüße Katrin
piri sagt:
Ein Gegengewicht schaffen ist so unglaublich wichtig, sonst versinkt man. Mir fällt es oft schwer, weil ich manchmal keine Kraft habe – die Pflege ist kräftezehrend genug. Danke, für diesen Buchtip.
Georg sagt:
Ich nehme die Nachrichten auf und spule vor, ich schaffe es nicht, mich diesen furchtbaren Bildern auszusetzen. So weiß ich, was in groben Zügen geschieht, was ich nicht ändern kann und schaue den Rest, wobei ich nicht selten einschlafe.
Angst ist auch ein Teil von mir, aber wir haben uns vertragen, dann tut sie mir nichts, aber weg wird sie nie sein.
piri sagt:
Oh nein, einschlafen kann ich während Nachrichten nicht. Vielleicht sollte ich es tun, dann bekäme ich die Bilder aus dem Kopf.
Brig sagt:
Wir können nie tiefer fallen, als in die gute Hand Gottes Trotzdem , ich habe manchmal auch Angst
Liebe Grüsse Brig
piri sagt:
Meine Angst rankt sich auch um Leben und Tod. Da ist mir Gottes Hand kein Trost!
Dennoch versuche ich zu leben.
Edith sagt:
Auch ich habe Angst, zweifle oft an den Menschen, die Kriege führen, die Entscheidungen treffen, die nicht mit meinen übereinstimmen. Und dann kommen diese Fragen, wozu der Mensch fähig ist, welches Leid man über andere bringen kann, warum Machtgehabe aufgebaut wird, warum das Geld regiert…
Herzlichst, Edith
piri sagt:
Ach Geld – wann begreifen wir endlich, dass das nicht alles ist!
Marion Eve sagt:
Liebe Piri
Mir geht es genau gleich. Seit 7 Wochen bin ich allein. Diese Trauer ist natürlich, aber dazu kommt die Trauer über die Zeit in der wir leben müssen! Es bleibt die Hoffnung, dass jede Generation den Weg findet, um in der Zeit zu leben, in die er geboren wurde. Mit der Hilfe von oben!
piri sagt:
Mein herzliches Beileid. Wenn wir die Hoffnung nicht hätten, was bleibt uns dann noch?
Gerel sagt:
Aus Prinzip schaue ich seit einer Weile in der ARD nur noch die Nachrichten in 100 Sekunden – das reicht mir voll und ganz. Sonst kann ich all das, was da geschieht einfach nicht ertragen. Ach, ich hoffe so sehr, dass meine Enkel es erleben, dass die Menschen einen friedlichen Wandel vollziehen…