Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

zwei drei vier Leser*innen

… eventuell ein paar mehr – denen, so wünschte ich mir, möchte ich ein neues Passwort schicken. Leser*innen, die nicht Honig ums Maul schmieren, aber respektvoll kommentieren. Kein Mitleid, keine Vorverurteilungen. Meine psychische Gesundheit ist angeschlagener als erwartet, viel komplexer verstrickt im Dickicht der Familie. 

Ich wünsche mir Gespräche auf Augenhöhe ohne Vorverurteilungen – kein: das habe ich so gemacht, oder: du schaffst das, keine liebe piri, wenn ich es nicht bin. Ich wünsche mir Brainstorming und Lösungen für die Junioren und mich. Möchte aus diesem Elfenbeinturmgefängnis raus, Möchte, dass Carsten und Wiebke nicht auch noch aus ihrem Umfeld entwurzelt werden – und sei es nur auf Zeit. Wie sag ich ihnen, dass ich für Wochen weggehe? Wie organisiere ich – ich kann es gar nicht alleine – die Trennung?

Öffentlich geht das nicht und mit Menschen, die ach so wohlwollend sind und aufbauende Kommentare schreiben, fällt es mir schwer. Vorn Kopf stoßen mag ich auch niemanden. Mir schweben da einige Menschen im Kopf herum.Vielleicht mit ähnlichen Erfahrungen – keine Dauerliker und da könnte ich mich täuschen, wenn sie denn nun mal den Mund aufmachen würden.

Ich bin schwer krank und will gesunden! Nur nicht auf dem Präsentierteller und zur boulevardflanierenden Musik mit kleinen Sternchen und Cocktailglas in der einen Hand.

Noch gilt das bekannte Passwort.

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Kommentare sind herzlich willkommen.

13 Gedanken zu „zwei drei vier Leser*innen“

  1. Izzy sagt:

    Du bist nicht nur das. Du bist auch jemand, der Hoffnung hat – wenn auch gerade leise, aber sehr lebendig. Alles Gute!

  2. Mic sagt:

    Liebe piri,

    als inzwischen schon lange stiller Mitleser möchte ich dir sagen, dass ich deinen Wunsch nach Augenhöhe vollkommen verstehen kann. Auch wenn ich die Schwierigkeiten derjenigen, denen es schwer fällt, diese herzustellen, auch sehe. Bei dir kommt eine Menge an Umständen zusammen, von denen ein oder zwei an sich schon ausreichen würden, um eine so komplexe Situation zu haben, dass es schwer fällt, sich überhaupt dort hinein zu versetzen. Ein „du schaffst das“ ist im Zweifel (zu) leicht gesagt, das stimmt. Es ist lieb gemeint, soll dich durch die schwere Situation tragen, hilft aber nicht bei der Lösungsfindung. Ein „du hast es geschafft“ ist das, was am Ende zählt.

    Ich maße mir in keiner Weise an, wirklich zu durchdringen, wie es dir gerade geht. Als jemand, der selbst so seine Erfahrungen mit der psychischen Gesundheit hat, der persönliche Erfahrungen mit Menschen im Autismusspektrum hat und als jemand, der deine und die Situation deiner Junioren nun schon lange aus der Ferne verfolgt, möchte ich dir einfach nur sagen, dass ein erster schwerer Schritt hinter dir liegt, dem natürlich noch viele folgen werden. Aber du hast dich wieder einmal auf den Weg gemacht und suchst für dich nach Hilfe.

    Und wenn sich das dreimal aufbauend und wohlwollend lesen sollte: Das ist mehr, als viele andere schaffen oder sich trauen. Ich wünsche dir, dass der Weg nicht zu steil wird und du Menschen am Wegesrand findest, die dir und euch Unterstützung geben können.

    Alles Liebe
    Michael

    1. piri sagt:

      Michael, ich bin so froh von dir zu lesen – auch wenn wir uns aus den Augen verloren hatten, so wusste ich doch immer, dass du nicht irgendwas daherredest – danke für deine Worte.

      Weißt du, ja ich glaube schon, weil ich es immer wieder sage: ich schaffe das, ich gebe nicht auf, ich habe ein Ziel, gesund werden für die Junioren und für mich. Ich bin diszipliniert und in all der Angst sehr mutig.

      Jetzt habe ich Kopfweh vom weinen, mein Herz schmerzt…

      1. Mic sagt:

        Irgendwie kann ich oben nicht mehr antworten, darum versuche ich es mit einem neuen Kommentar.

        Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte. Irgendwie habe ich leider keine Benachrichtigung über deinen Kommentar bekommen. Darum dachte ich gerade, ich schaue einfach mal nach, nachdem in den letzten Tagen (auch) bei mir wieder viel los war.

        Das Wichtigste ist wirklich, genau wie du schreibst, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Disziplin kann helfen, Mut hilft auf jeden Fall! Von beidem kann man sich bei dir eine Scheibe abschneiden.

        Wenn ich dir irgendwie beim (Mit)Denken helfen kann, dann sehr gerne. Ich weiß, dass du niemanden überfordern möchtest, doch auch das zu riskieren gehört zum mutig sein manchmal dazu, nach meiner Erfahrung.

        Und selbst die Schmerzen können noch für etwas gut sein, finde ich persönlich. Denn sie zeigen uns, oder zeigen es zumindest mir immer, dass ich an einem Punkt bin, der Beachtung finden will. Auch wenn ich nicht immer gleich weiß, was ich tun kann, kann ich mir den Punkt für später merken und vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt mit einem neuen Blickwinkel drauf schauen.

        Alles Liebe für dich und für euch!

        1. piri sagt:

          Jetzt habe ich diesen Kommentar ein paarmal im gelöschte Kommentare Ordner (Papierkorb) gefunden. Zum Glück und ich werde antworten – aber wann kann ich nicht sagen. Danke, erst mal nur Danke!

  3. Berndt sagt:

    Ich wünsche dir nur das beste, habe selbst einen behinderten Sohn

  4. Verwandlerin sagt:

    Ja, bitte schicke mir ein neues Passwort! Liebe Grüße!,

  5. Günter sagt:

    Ich bewundere deine gnadenlose Ehrlichkeit dir selbst und anderen gegenüber, aus welcher Kraft auch immer sie geboren sein mag. Aber, liebe Piri, ich weiß nicht, ob man sich seine Gesprächspartner so selektierend suchen kann. Aber du wirst selbst am besten wissen, was richtig für dich und deine Kinder ist. Viel Erfolg jedenfalls und „chapeau“.

  6. Trude sagt:

    Liebe Piri,

    Mach es einfach so, wie es für dich am besten ist.

    Ich wünsche dir heute Nacht entspannenden Schlaf und gute Träume.
    Trude

  7. Anne Seltmann sagt:

    Guten Morgen liebe piri!

    Ich danke dir für dein Vertrauen, diese Gedanken zu teilen.
    Es braucht Mut, so klar zu benennen, was du brauchst und was du nicht brauchst.
    Ich respektiere deinen Wunsch nach ehrlichen, respektvollen Gesprächen ohne Schönfärberei oder schnelle Ratschläge.
    Ich kann dir keine Lösungen anbieten, aber ich möchte dir sagen:
    Deine Worte berühren mich. Sie zeigen große Klarheit und eine beeindruckende Kraft, auch mitten im Schmerz.
    Ich wünsche dir von Herzen, dass du die Menschen findest, die dich wirklich verstehen, begleiten und stärken können – auf eine Weise, die dir wirklich guttut.
    Für den Weg, der vor dir liegt, wünsche ich dir Mut, Geduld und Menschen an deiner Seite, die dir zuhören, ohne zu urteilen.
    Du gehst gerade einen schweren, aber wichtigen Schritt – und allein dafür verdient deine Entscheidung großen Respekt.

    Komm gut durch den Tag!

    Herzlichst

    Anne

  8. Amélie sagt:

    Hallo piri,
    Wenn Leute mir Wohlwollendes schreiben, weiß ich, dass sie mir gerne helfen würden, doch genauso hilflos sind, wie ich mich gerade auch fühle. Ich weiß, dass sie mich dann nur ein wenig trösten wollen, auch, wenn es gerade nicht konstruktiv zur Problemlösung beiträgt.
    Wenn Du bestimmte Leute im Kopf hast, von denen Du denkst, dass sie Dir vielleicht helfen könnten, lade sie vielleicht ein zu einer Diskussion?
    Hier sind Einige, die auch immer wieder einfühlsam Fachwissen zeigen. Dabei muss ich dann leider passen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit.
    Liebe Grüße
    Amélie

  9. M. - K. sagt:

    Liebe piri,
    ich habe großen Respekt vor dem, was Du gerade leistet.
    Ja, wenn wir körperlich krank sind, ist es allen klar.
    Aber auch die Seele kann erkranken.
    Ich selbst tue mich etwas schwer mit den „zwei, drei, vier“ Lesenden, die Du gerne einladen würdest, Dein Passwort zu erhalten.
    Warum fragst Du sie nicht einfach?
    Ich kann mir vorstellen, dass es für manche Lesende eventuell auch etwas schwierig ist, wer mag gemeint sein…
    Ich kenne es selbst von mir, dass ich mir bestimmte Menschen für einen Austausch wünsche.
    Nicht immer klappt es dann mit meinen inneren Gedanken.
    Aber vielleicht findest Du den Mut, ich wünsche es Dir sehr!
    Dass Du gesunden willst, ist, so glaube ich, ein großer Schritt!
    Auf dem Präsentierteller will das wohl keiner und so bleibt es bei meinem Wunsch: alles Gute für Dich! Von Herzen!

    1. piri sagt:

      Danke, ich werde keine passwortgeschützten Beiträge zu diesem Thema schreiben. Schon aus dem Grund, weil ich niemanden überfordern will und auch niemanden ein Passwort überstülpen möchte, der/die es gar nicht möchte!

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