zwei drei vier Leser*innen

… eventuell ein paar mehr – denen, so wünschte ich mir, möchte ich ein neues Passwort schicken. Leser*innen, die nicht Honig ums Maul schmieren, aber respektvoll kommentieren. Kein Mitleid, keine Vorverurteilungen. Meine psychische Gesundheit ist angeschlagener als erwartet, viel komplexer verstrickt im Dickicht der Familie. 

Ich wünsche mir Gespräche auf Augenhöhe ohne Vorverurteilungen – kein: das habe ich so gemacht, oder: du schaffst das, keine liebe piri, wenn ich es nicht bin. Ich wünsche mir Brainstorming und Lösungen für die Junioren und mich. Möchte aus diesem Elfenbeinturmgefängnis raus, Möchte, dass Carsten und Wiebke nicht auch noch aus ihrem Umfeld entwurzelt werden – und sei es nur auf Zeit. Wie sag ich ihnen, dass ich für Wochen weggehe? Wie organisiere ich – ich kann es gar nicht alleine – die Trennung?

Öffentlich geht das nicht und mit Menschen, die ach so wohlwollend sind und aufbauende Kommentare schreiben, fällt es mir schwer. Vorn Kopf stoßen mag ich auch niemanden. Mir schweben da einige Menschen im Kopf herum.Vielleicht mit ähnlichen Erfahrungen – keine Dauerliker und da könnte ich mich täuschen, wenn sie denn nun mal den Mund aufmachen würden.

Ich bin schwer krank und will gesunden! Nur nicht auf dem Präsentierteller und zur boulevardflanierenden Musik mit kleinen Sternchen und Cocktailglas in der einen Hand.

Noch gilt das bekannte Passwort.

Kategorien: Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

7 Kommentare

  1. Du bist nicht nur das. Du bist auch jemand, der Hoffnung hat – wenn auch gerade leise, aber sehr lebendig. Alles Gute!

  2. Liebe piri,

    als inzwischen schon lange stiller Mitleser möchte ich dir sagen, dass ich deinen Wunsch nach Augenhöhe vollkommen verstehen kann. Auch wenn ich die Schwierigkeiten derjenigen, denen es schwer fällt, diese herzustellen, auch sehe. Bei dir kommt eine Menge an Umständen zusammen, von denen ein oder zwei an sich schon ausreichen würden, um eine so komplexe Situation zu haben, dass es schwer fällt, sich überhaupt dort hinein zu versetzen. Ein „du schaffst das“ ist im Zweifel (zu) leicht gesagt, das stimmt. Es ist lieb gemeint, soll dich durch die schwere Situation tragen, hilft aber nicht bei der Lösungsfindung. Ein „du hast es geschafft“ ist das, was am Ende zählt.

    Ich maße mir in keiner Weise an, wirklich zu durchdringen, wie es dir gerade geht. Als jemand, der selbst so seine Erfahrungen mit der psychischen Gesundheit hat, der persönliche Erfahrungen mit Menschen im Autismusspektrum hat und als jemand, der deine und die Situation deiner Junioren nun schon lange aus der Ferne verfolgt, möchte ich dir einfach nur sagen, dass ein erster schwerer Schritt hinter dir liegt, dem natürlich noch viele folgen werden. Aber du hast dich wieder einmal auf den Weg gemacht und suchst für dich nach Hilfe.

    Und wenn sich das dreimal aufbauend und wohlwollend lesen sollte: Das ist mehr, als viele andere schaffen oder sich trauen. Ich wünsche dir, dass der Weg nicht zu steil wird und du Menschen am Wegesrand findest, die dir und euch Unterstützung geben können.

    Alles Liebe
    Michael

    • Michael, ich bin so froh von dir zu lesen – auch wenn wir uns aus den Augen verloren hatten, so wusste ich doch immer, dass du nicht irgendwas daherredest – danke für deine Worte.

      Weißt du, ja ich glaube schon, weil ich es immer wieder sage: ich schaffe das, ich gebe nicht auf, ich habe ein Ziel, gesund werden für die Junioren und für mich. Ich bin diszipliniert und in all der Angst sehr mutig.

      Jetzt habe ich Kopfweh vom weinen, mein Herz schmerzt…

  3. Ich wünsche dir nur das beste, habe selbst einen behinderten Sohn

  4. Ja, bitte schicke mir ein neues Passwort! Liebe Grüße!,

  5. Ich bewundere deine gnadenlose Ehrlichkeit dir selbst und anderen gegenüber, aus welcher Kraft auch immer sie geboren sein mag. Aber, liebe Piri, ich weiß nicht, ob man sich seine Gesprächspartner so selektierend suchen kann. Aber du wirst selbst am besten wissen, was richtig für dich und deine Kinder ist. Viel Erfolg jedenfalls und „chapeau“.

  6. Liebe Piri,

    Mach es einfach so, wie es für dich am besten ist.

    Ich wünsche dir heute Nacht entspannenden Schlaf und gute Träume.
    Trude

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