allein oder einsam

Ein Nichtgesehenwerden! Einsam unter Menschen – nein, stimmt ja nicht. In der Regel ist es so, dass ich, wenn ich unter Menschen/in Gesellschaft bin, weder allein noch einsam bin.

Es ist die Angst, allein gelassen zu werden mit all dem, was ich nicht bewerkstelligen kann, weil mich manche Dinge überfordern und auch Angst machen.

Aber ich wiederhole mich. Sage immer wieder dasselbe. Bekomme immer wieder dieselben Vorschläge. Die Angst bleibt. Die Erschöpfung verschwindet nicht. Der eiserne Ring um die Brust zieht sich mehr und mehr zu. Zeit zum Staunen wird knapp. Zeit, an sich selbst zu denken, wird nicht genommen, weil ja noch Getränke eingekauft, die Betten abgezogen und gewaschen werden, die Zimmer geputzt und das Laub auf dem Gehweg gekehrt werden muss. Ein Schemen verfolgt mich. Setzt sich auf mich und drückt mich nieder.

„Du musst doch nur Hilfe annehmen!“ Ja, welche?

Ich atme ein und aus. Viel zu schnell. Viel zu hektisch. Und eigentlich viel mehr ein als aus. Vor lauter Funktionieren vergesse ich, an mich zu denken, bekomme die Luft nicht wieder raus und beginne zu husten. Erst dann merke ich meine Überforderung körperlich. Merke, dass mich niemand hält, wenn ich mich selbst nicht halte. Doch ich bin mir selbst nicht genug!

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Kategorien: Alltag, Behinderung, Gedanken

9 Kommentare

  1. Auf mich wirkt es, als ob du nur durch deine Kinder gesehen wirst. Hier ist es aber definitiv anders.
    Na klar wiederholt sich das. Es ist ja das, was dich am meisten beschäftigt.

    • Ich selbst bin, so denke/fühle ich oft Mittel zum Zweck. Und ob ich hier im Blog anders gesehen werde? Sicherlich zeitweise, aber auch nicht immer. Manchmal nerve ich einfach nur.

      • Ich würde es nicht als nerven bezeichnen, du zeigst uns auch unsere Machtlosigkeit, besonders weil du ziemlich deutlich machst, dass dir mit Floskeln nicht geholfen ist.

        Ich verstehe, dass du so denkst, da deine Kinder einen riesigen Anteil deines Lebens in Anspruch nehmen.
        Ich finde schon, dass du anders gesehen wirst. Du zeigst oft andere Seiten.

  2. Doch ich bin mir selbst nicht genug…
    so hat es diese Welt eingerichtet…

  3. Interessant und nachdenkenswerte Worte, die wohl jedem durch den Kopf gehen, wenn eine gewisse Zahl erscheint. Du hast es schon richtig erkannt, dass man Hilfe erfragen und vor allem annehmen muss. Es wird keiner kommen, klingeln und fragen:
    Was brauchst du?
    Aber du kannst klingeln und sagen:
    Ich brauche … kannst du mir helfen?
    Lieben Gruß,
    Jutta

    • Liebe Jutta!
      Du kennst unsere Situation noch nicht so gut. Wenn, dann wüsstest du, dass ich jeden Strohhalm nehme, der sich uns bietet. Hilfe annehmen und suchen, ist inzwischen eine Passion geworden. Nur leider gibt‘s kaum Hilfe.

      Das jetzt, hier kurz im Antwortkommentar erklären zu wollen, sprengt den Kommentar. Gernegruß zurück, piri

      • So viel Erkennen im Erschöpftsein – und doch kein Ankommen im Gehaltenwerden. Ach… ich bin so wortlos. Liebe Piri, bitte entschuldige.

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