Behinderung, Gedanken

wenn der Morgenkaffee

Wenn der Morgenkaffee nicht mal bis Mittag reicht und wenn es gar nicht nur einer war, was können wir da machen?

Wir waren beim Doc – der Kerle und ich. Der Husten hat sich inzwischen zu einer wahren Plage entwickelt. Es musste was geschehen. Der Töchting ihre Hüftprobleme müssen warten. Vorerst wird die Sitzschale des Rollstuhls geändert und ihr Freund, der Hausarzt, sagt, dass sie die Dosis der THC-Tropfen erhöhen soll. „Schmerzen muss niemand aushalten!“, meint er.
Also, der Kerle ist endlich mal gründlich untersucht worden. Lungenfunktionstest war mies – er hat ein hyperreaktives Bronchialsystem, ausgelöst durch seinen verschrobenen Körperbau. Jeder Lagerungswechsel löst bei ihm einen Hustenreiz aus. Nachts, reicht es schon, wenn er sich nur von einer Seite auf die andere dreht. Manche Nächte – so auch die heutige – hustet er dauernd. Wir haben jetzt ein straffes Programm: inhalieren, cortisonhaltiges Bronchienspray, Atemübungen mit Brustkorbdehnung – üben, üben, üben zu atmen. Richtig atmen. Nicht flach, nur in den Brustkorb. Atemtherapie! Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Lust der Kerle hat!? „Warum muss ich das machen?. Es macht keinen Spaß!“ Wir haben das jetzt einmal gemacht und sollten es täglich morgens und abends tun!
Das Töchting hat von mir ein kleines Sternenpolster bekommen. Sie will es nicht! Stattdessen möchte sie Plätzchen backen. Das will ich nicht! Denn, ich habe heute Nacht ja immer wieder in des Kerleszimmer gespickelt. Der hat heute nach dem Sushi gepennt. Ich durfte ganz meditativ bügeln…

… ob ich jetzt wohl noch einen Kaffee trinke?

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

4 Gedanken zu „wenn der Morgenkaffee“

  1. M. - K. sagt:

    Ich kann die Aussage Eures Arztes nur unterschreiben und bin sehr dankbar, dass auch ich einen solch kompetenten Arzt aufsuchen darf!
    Wünsche Euch Dreien, dass sich die Beschwerden lindern werden!
    Bei mir gab es heute Nachmittag – ganz selten, denn Kaffee trinke ich gar nicht – einen Cappuccino.
    Liebe Grüße zu Dir!

    1. piri sagt:

      Ich würde auch den Arzt wechseln, wenn er dem Töchting nicht hilft.

  2. christineb sagt:

    klar dass der arme in den seilen hängt, dieser husten nimmt ihm auch den schlaf oder zumindest die schlaftiefe und die REM phasen.
    ihr macht ja wirklich schon so viel! sind allergien ausgeschlossen? so ist es in meiner familie bei den enkelkindern. pollen, hausstaub…. husten.
    alles gute!

    1. piri sagt:

      Es sind keiner Allergieen, nur sein enger Brustkorb und die geringe Körpergröße. Er ist tapfer!

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