Behinderung, Familie, Junioren

Handball und anderes

So einfach mal eben zum Handball gehen, ist das nicht. Besonders im Winter nicht. Die Junioren können sich nicht selber anziehen oder auf den Rollstuhl setzen, sie brauchen bei allem was sie machen Unterstützung. So sehr ich mich auch gefreut habe, dass uns Hilfe angeboten wurde, so sehr muss ich jeden Handschlag für jeden neuen Helfer immer wieder neu erklären. Ich möchte hier einfach nur mal schreiben, dass das, was ihr in 5 Minuten macht, dieses bei uns um einiges länger dauert und das gleich in doppelter Ausführung. Ich möchte nicht meckern, nur aufzeigen, dass so viele Aktivitäten bei Behinderten und auch alten Menschen keine Selbstverständlichkeit ist…

Es ist Montagmorgen, ich wecke die Junioren, Wiebke wird baden – und beide werde ich komplett anziehen und für den Tag vorbereiten. Ich mache das jeden Tag – okay – jeden Tag und wenn es auch Routine ist, so ist es jeden Tag harte Arbeit!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

5 Gedanken zu „Handball und anderes“

  1. Paula sagt:

    Das ist harte Arbeit, in der Tat, ich kann mich noch dunkel daran erinnern, wie es war, als unser gesundes Kind noch klein war und das Anziehen etc. vor dem Verlassen der Wohnung immer mindestens eine Stunde gedauert hat. Gut dass Du wieder fit genug dazu bist!

    1. piri ulbrich sagt:

      Ja, und ich hätte gerne, dass das andere Menschen sehen – gesehen wird es sicherlich – aber ich hätte auch gerne einmal gesagt bekommen, dass das gut ist, was ich tagtäglich leiste. Das ist die Krux der pflegenden Angehörigen. Sie machen es ja immer meistens gerne und das fatale ist, dass sie ihre eigene Leistung runter machen, wenn man sie dafür lobt. Da beißt sich die berühmte Katze in den eigenen Schwanz.

  2. christine b sagt:

    das ist eine mühsame plackerei kann ich mir vorstellen.
    kenne kleinkinder- und seniorenanziehen. im winter ist das ganze besonders mühevoll mit der vielen kleidung die nötig ist.

    1. piri ulbrich sagt:

      Danke, dass du das siehst. Christine, deine Kommentare sind Balsam für mich.

  3. Frau Lakritz sagt:

    Das kenne ich zu gut – von mir selbst. Seit der Hirnblutung dauert fast alles viel länger als früher und ist anstrengender geworden. „Mal eben schnell“ duschen – vergiss es! Duschen dauert jetzt eine Dreiviertelstunde. Nervig! Deshalb kann ich mich gut in dich hineinfühlen – und schicke dir eine Umarmung! <3

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