Behinderung, Gedanken

ein neuer Stern

Darf ich überhaupt erschüttert sein? Um ein Kind trauern, das ich nicht einmal persönlich kannte? Das aber eine sehr ähnliche Behinderung wie meine Junioren hatte? Ein gleiches Gesundheitsrisiko? Ist es nicht blasphemisch? Geht‘s doch dem Kerle gerade sehr gut! Ich denke ja. Was geht in meinem Hirn herum? Welche Ängste kommen wieder nach vorne? Mehr, als wenn jemand anderes gestorben ist. Ein nahes Schicksal verbindet, auch wenn man sich nicht kennt.

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

14 Gedanken zu „ein neuer Stern“

  1. Gudrun sagt:

    Ja klar darfst du erschüttert sein. Man wird nicht gefragt, man ist es. Als der Mitschüler von meinem Enkel starb, war ich es auch. Ein Auto war mit überhöhter Geschwindigkeit noch über die Kreuzung gebrettert und in das Auto hinein, wo die Oma den kleinen Jungen gerade aus dem Auto heben wollte. Mich hat tagelang beschäftigt, wie die Oma mit dem Erlebten fertig werden soll. In den USA startet dann immer jemand eine Spendenaktion, damit wenigstens die finanzielle Belastung nach so einer Situation nicht so hoch ist.
    Deine Ängste kann ich verstehen. Ich wünsche dir, dass sie dich nicht niederdrücken können.

    1. piri sagt:

      In den USA gehen die Menschen mit solchen Schicksalen in der Öffentlichkeit ganz anders um. In Deutschland ist es da viel anonymer. Leider.

  2. Georg sagt:

    Trauer ist ein Gefühl! Warum sollte man es unterdrücken oder steuern. Deine Situation macht dich sensibel und empathisch bist du ohnehin, so, wie ich dich hier wahrnehme.
    Ein Enkelkind kam vor anderthalb Jahren auf die Welt, ohne leben zu dürfen. Wenn ich daran denke, oder auch von anderen Sternchen höre, werde ich traurig.

    1. piri sagt:

      Das tut mir so leid, wenn ich von Sternenkindern höre. Gar nicht erst leben dürfen …

  3. christineb sagt:

    R.I.P. kleines kindchen, wie traurig ist das für die eltern und ev. geschwister.
    es ist ganz normal, dass man dieses schicksal sofort mit den eigenen kindern verbindet und einem die angst hochkriecht. würde mir extrem so gehen. aber es läßt gsd auch wieder nach.

    1. piri sagt:

      Es war zwar ein kleines Kind an Größe, aber an Jahren schon volljährig. B. war ein Kind aus der Gruppe kleinwüchsiger Kinder!

  4. Gerel sagt:

    Diese Art Empathie verstehe ich gut – Kind ist Kind und ich hatte ja auch so einen Verlust!!!

    1. piri sagt:

      Ja, es ist schlimm. Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.

  5. karfunkelfee sagt:

    Deine liebbunte Kerze, Dein Erschüttertsein, Deine Ängste, Deine gestundete Erleichterung. Das darf sein. Alles. Ich mache heute Abend dann auch ein Kerzchen an. Aber diese brennt dann für Dich und für Deine beiden großartigen Kinder. Liebe Grüße von Amélie

    1. piri sagt:

      Danke für deine brennende Kerze. Das tut gut!

  6. Syntaxia sagt:

    Es wäre schlimm, wenn es unberührt ließe. Natürlich denkt eine Mutter dann auch sofort an ihre Kinder. Es ist schlimm, wenn das Kind vor uns geht. Ich schreibe aus Erfahrung.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

    1. piri sagt:

      Das mit der eigenen Erfahrung tut mir so leid zu lesen. Fühl dich umarmt!

  7. Der Emil sagt:

    Wer sollte in der Lage sein, einem Menschen vorzuschreiben, um wen sie trauert? Wenn ich mich berührt, erschüttert fühle (und das, so meine Meinung, darf jede jederzeit sein), dann kann, darf und muß ich auch trauern (manchmal sogar, wenn es „nur” um ein mir nicht persönlich bekanntes Haustier geht).

    Empathie ist (auch in Form von Erschütterung und Trauer) sehr wertvoll. Und auch anstrengend, ja.

    1. piri sagt:

      Na ja, soweit geht’s bei mir nicht, dass ich um unbekannte Haustiere trauere.

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