Behinderung, Gedicht

auf die Frage

Auf die Frage
der jungen Frau
wie viele Menschen
in der Werkstatt betreut werden,
kam die Antwort:
„Es gibt 80 Arbeitsplätze!“

© piri ulbrich

… hmmm – Menschen sind auch nur Zahlen – oder?

Wenn behinderte Menschen nicht als Menschen, sondern in Werkstätten nur als Arbeitsplätze gesehen werden, dann ist irgendwas falsch gelaufen. In meinen Augen ist das inhuman.

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

4 Gedanken zu „auf die Frage“

  1. dergl sagt:

    Natürlich ist das inhuman. Es geht in dem System nur in Ausnahmefällen um die Menschen oder deren Tagesunterbringung, Um Nächstenliebe schon gar nicht. Es sind Wirtschaftsbetriebe, die stark subventioniert werden, um zu Spottpreisen für zum Teil richtig große Marken die Vorarbeit zu machen, die denken an den Profit, nicht etwa an die Menschen.

    Gabs um Weihnachten rum sogar als Thema in „Die Anstalt“.

    Was die Entmenschlichung durch die Behindertenhilfe angeht, schau dir an wie das Oberlinhaus der Mordopfer gedacht hat und gedenkt. Es wurde von „vier Plätzen“ statt vier ermordeten Menschen gesprochen, es gab die unpersönliche und von extrem vielen behinderten Menschen öffentlich kritisierte Installation mit den weißgetünchten Rollstühlen und als Gipfel der Unverschämtheit diese Regenbogenstehlen – wie für Tiere. Keine vollen Namen, nichts persönliches…

  2. andrea sagt:

    Ich kenne die Werkstatt nicht und weiß auch nichts über die Menschen, die dort arbeiten. Aber so aus der Ferne habe ich auch eine andere Interpretation dieser Aussage. Dass nämlich betont werden soll, dass die Menschen in den Werkstätten arbeiten. Also wie alle anderen Menschen, die in anderen Werkstätten/Arbeitsplätzen arbeiten.
    Man kann die Antwort auf die Frage, wieviele Menschen betreut werden nach meinem Dafürhalten also auch so lesen, dass nicht die Behinderung im Mittelpunkt steht, sondern der Umstand, dass die Menschen zwar Betreuung und spezielle Arbeitssituationen brauchen, aber dass sie arbeiten – wie die meisten anderen Menschen auch und damit eben auch etwas beitragen. Ich finde das gut.

    Liebe Grüße, Andrea

  3. Myriade sagt:

    Ich finde, dass es ausdrückt, dass die Leute nicht nur betreut werden sondern dass sie auch arbeiten. Das ist eigentlich wertschätzend…

  4. piri sagt:

    Entschuldigt – ich habe nur die Kommentare freigeschaltet und nicht beantwortet. Habe viel um die Ohren und versuche es heute Abend, mit mehr Muße, zu tun.

Kommentare sind geschlossen.