Behinderung, Gedanken, Junioren

Behinderung ist keine Krankheit

Immer wieder wird Behinderung mit Krankheit gleichgesetzt! Auch die Junioren werden so oft als krank bezeichnet. Nein, sie sind nicht krank – jedenfalls im Moment nicht – sie haben keine Erkältung oder Mumps oder Masern, haben auch kein Corona und herzkrank sind sie auch nicht. Sie sind so gesund, wie jeder andere Mensch auch gesund ist. 

Natürlich gibt es unter behinderten Menschen welche, die obendrein auch noch krank sind – Herzfehler haben, Epilepsie (obwohl da weiß ich nicht – ist das eine Krankheit?). Sogar auf dem Rollstuhl zu sitzen ist keine Krankheit und nur einen Arm zu haben auch nicht. Wer kognitiv eingeschränkt ist, der/die kann nur nicht so schnell oder anders denken, aber krank ist das nicht…

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

8 Gedanken zu „Behinderung ist keine Krankheit“

  1. dergl sagt:

    Es frisst so viel Energie, das immer wieder erklären zu müssen.

    (Ich glaube, bei Epilepsie kommt es darauf an wie die jeweilige betroffene Person es sieht. Jemand mit gut eingestellter Medikation, die weitgehend anfallsfrei macht sieht sich vielleicht anders als eine Person, die häufig Anfälle bekommt und eventuell auch immer wen dabei haben oder den Kopf schützen muss.)

  2. Syntaxia sagt:

    Nein, es ist keine Krankheit. Ich mag es auch nicht, wenn von „Behinderten“ gesprochen wird. Ich nenne sie „Menschen mit Behinderung“, weil ich in der anderen Formulierung immer eine Abwertung sehe. Liegt aber vielleicht daran, dass mein Bruder in meiner Kindheit so abfällig betitelt wurde und man ihn hänselte. In der Werkstatt der Lebenshilfe, in der ich Kurse gab, sagte man: wo ist die Linie zwischen dem Menschen mit Behinderung und dem ohne. Leider ist die Gesellschaft immer nur auf das Funktionieren nach einem hohen Normwert ausgerichtet. Viele fallen durch dieses Raster, nicht nur die Menschen mit offenSICHTlicher Behinderung…

    Ich finde es klasse, wie sich dein Sohn Gedanken macht!!

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

    1. piri sagt:

      Ich finde den Begriff: Behinderter nicht schlimm – man wird doch behindert bzw. darin gehindert teilzunehmen.

      1. dergl sagt:

        Vor allem ist auch „Behinderter“ ein Begriff, den die behinderten Menschen sich selber autonom zurückgeholt haben, wie es auch andere Minderheiten getan haben (zun Beispiel, das offensichtlichste Beispiel, die Schwulen mit dem Wort schwul als stolze Selbstbezeichnung). Das hat auch was mit positiver Identität zu tun, wie man im Juli im Disability Pride Month gut sehen kann und es gibt ja auch die expliziten Stimmen aus der Behindertengemeinschaft, die sagen „behindert und stolz drauf“, wie Luisa L’Audace, weil dieses medizinische Modell komplett überholt ist. Dass man „behindert“ oder „Behinderte*r“ nicht sagen dürfe, weil es beleidigend wäre kommt weitgehend von Nochnichtbehinderten und wird von vielen behinderten Menschen kritsch diskutiert (gab’s ja auch Sonntag wieder das ein oder andere zu). Und es gibt auch diejenigen, die „behinderte Menschen“ ablehnen und das damit begründen, dass man doch nicht erst extra dazu sagen muss, dass wir Menschen sind.

        Ich verstehe beide Seiten.

  3. quersatzein sagt:

    Ganz richtig! Hoffentlich bleibt ihr alle drei gesund und könnt die Freuden des Winters geniessen.
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  4. mona lisa sagt:

    Also: Vorsicht beim Sprachgebrauch!
    Herzliche Grüße in deinen Morgen.

  5. Zielstrebig sagt:

    Ja, die Bezeichnung “ Störung“ oder „Krankheit“ ist nicht in Ordnung. Habe vor Kurzem erfahren, dass eine ketogenen Ernährung seit 100 Jahren erfolgreich gegen Epilepsie eingesetzt wird. Es hat irgendwie mit der Energieversorgung des Gehirns zu tun.

    1. piri sagt:

      Ich mag nicht so gerne anonyme Kommentare. Ehrlich nicht!

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