Behinderung, Gedanken, Junioren

Gemüsebratlinge, Besuch und ein Gig

Die meisten Menschen riskieren lieber in ihrer Suppe zu ertrinken, als einen Blick über den Tellerrand zu werfen. | Kristina Ludemann

Ohne Fotos, dafür mit ganz vielen schönen Bildern im Kopf – und das Wochenende ist noch nicht vorbei!

Besuch zu haben, macht Spaß – aber auch Arbeit. Vermutlich hab ich mich mal wieder überschätzt und pack es dennoch mit großer Freude an und, ach zu meinem Erstaunen, geht’s mir blendend damit. Erschöpft zwar und ausgepowert. Den Mund fusselig geredet und die Ohren ausgefranst von Informationen, die völlig neu sind. Anstrengend gut!

Der Gig der Junioren wäre fast ins Wasser gefallen. Pfützen in denen sich zeitweise der blaue Himmel spiegelte, Batwurstgeruch und Gemüsespieße, die dem Grillmeister fast roh vom Feuer gerissen wurden. Die Bratlinge waren mit viel Ketchup genießbar und des Töchtings Wurst mit sehr viel Röstaroma! Musikalisch gesehen war der Abend ein Erfolg – die Diva hat ihr Bestes gegeben und ließ (schade) keine anderen Götter neben ihr gelten.

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Carsten und Wiebke hängen ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Unser Besuch hat das Bett selbst abgezogen, ich habe sie zum Bus gebracht und sitze mit einer großen Schale Milchcafé …

14:16 Uhr – es blitzt und donnert. Die Welt geht unter!

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.

5 Gedanken zu „Gemüsebratlinge, Besuch und ein Gig“

  1. Izzy sagt:

    Was bleibt dir als schönstes Bild vom Wochenende im Kopf – trotz (oder gerade wegen) Regen, Besuch, Röstaroma und Diva-Alleingang?

  2. Margrit sagt:

    „Anstrengend gut“ trifft die Sache mit Übernachtungsbesuch für mich auch. Liebe das Neue Anregende Aufgestöberte, falle danach erleichtert in Schlumpfalltag zurück.

    1. piri sagt:

      Erleichtert falle ich nicht zurück – immer bleibt ein bisschen Wehmut zurück.

      1. Margrit sagt:

        OK, ich auch: halb erleichtert und halb wehmütig.

  3. Anne Seltmann sagt:

    Hallo liebe piri!

    Wie schön, wenn der Kopf überquillt vor Bildern, ganz ohne Kamera –
    als hätten die Gedanken selbst die besseren Objektive.
    Ich lese dein Wochenende wie ein kleines Theaterstück:
    Gastgeberin, Bühnenarbeiterin, Seelenwächterin in einem.

    Du hast gelacht, geredet, zugehört bis an die Ränder deiner Ohren
    und bist trotzdem noch da – nicht untergegangen, sondern mittendrin im Leben.
    Ich sehe das Würstchen mit Röstaroma direkt vor mir
    und höre die Diva, die keine Duette duldet.

    Wie wohltuend, wenn Gäste nicht nur Spuren, sondern auch Dankbarkeit hinterlassen –
    ein selbst abgezogenes Bett ist fast wie ein stilles „Danke“ zwischen Laken.
    Und dann: Milchcafé in der Hand, die Welt kracht draußen auseinander
    und du bist mittendrin – erschöpft, belebt, zufrieden.

    Danke fürs Teilen dieser Gewitterstimmung mit Grillduft
    und Ohrenspuren – ich fühl mich ein bisschen mit eingeladen.

    Liebe Grüße

    Anne

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