Oh Himmel, mir graust es vor Verniedlichungen. Schon als Kind mochte ich keine …chens und …leins. Mausis und Urmelis, Schatzis und Bärchens sind mir suspekt. Einer, meiner Cousins war Horsti und ich habe ihn, schon aufgrund seines Rufnamens, nie für voll nehmen können. Übrigens wird er heute noch so genannt – mit über 50 Jahren. Peinlich!
Ja, mein Spitzname ist piri – ein i am Ende! Mag sein, dass das ein Anachronismus ist, aber niedlich bin ich in keinem Fall. […]
Wenn jemand also ernst genommen werden möchte, dann bitte mit (wenigstens hier) einem Namen, den ich respektieren kann.
Georg Rode sagt:
Geht mir genauso! Als Lehrer haben mir die Schülerinnen (die Schüler eben nicht!) gesagt,… aber alle nennen mich….i. Habe ich nie gemacht.
piri sagt:
Was alle machen, ist für mich kein Maßstab.
Frau Frogg sagt:
Jööö, Urmeli, kann ich da nur sagen! In der Schweiz sind wir ja SpezialistInnen für solche Verniedlichungen. Es geht irgendwie nicht ohne. Aber einen Nick mit „…li“? Undenkbar.
piri sagt:
GRins
dergl sagt:
Dieses -chen oder -lein am Ende, das unter Frauen ja auch gegenseitig benutzt wird (Beispiele „Annalein“, „Marlenchen“), konnte ich nie leiden und habe es mir durch konsequente Verweigerung mit diversen Frauen in meinem Alter verscherzt. Meine Patentante und eine Kollegin haben sich es allerdings nicht nehmen lassen ein -chen an meinen Namen zu hängen, meiner Patentante hatte ich das altersbedingt vergeben, sie hatte auch eine Nichte mit der sie das auch gemacht hat und einen Neffen, an dessen Namen sie -kind gehangen hat (also als Beispiel – der hieß anders – Christiankind). Bei der Kollegin habe ich das so gehandhabt Okay, ich kann dich eh nicht abhalten, egal was ich tue. Dann drehe ich jetzt die Teile deines Namens um und sage die ersten zwei Silben hinten und die letzten zwei Silben vorne., so sind wir dann verblieben. Ich durfte das aber als einzige.
Mein Bruder wird im Herbst 36 und wird unter anderem von meiner Mutter, dem Stiefvater etc. immer noch auf eine -i-Endung heruntergekürzt. Er will das selber gar nicht, wehrt sich aber auch nicht, weil er meint, ihn nimmt dann eh keiner ernst. Meine Mutter regt sich auf, weil ich ihn grundsätzlich mit der Vollversion vom Vornamen anspreche. Er hat nie zu mir gesagt, er will mit irgendetwas anderem angesprochen werden und folglich mache ich es nicht. Ich rede auch O. nicht rein, von wem der sich wie nennen lässt (der schreibt seinen Namen aus, nennt wenn er sich vorstellen soll aber eine Kurzform).
Es ist besonders bei weiblichen Vornamen in den letzten Jahren modern geworden „Koseformen“ als Name eintragen zu lassen. Mit einer Leni oder eine Anni kann ich, auch wenn ich es nicht schön finde, gut leben. Wenn dann so was kommt wie „Nati“ oder „Bibi“ fällt mir das weniger leicht und ich frage mich dann ohne es zu wollen, warum man nicht Natascha/Natalie/Natalie oder Bianca/Brigitta/Bente etc. eintragen lassen hat. Gerade bei Bibi, die Influencerin heißt Bianca und Bibi Blocksberg hat in einer der ersten Folgen der Hörspielreihe gesagt, dass ihr voller Name Brigitte ist. Stattdessen müssen die Kinder sich dann ständig fragen lassen „Und wie heißt du in echt?“
Andererseits: Bei meinem Assistenzdienst arbeitet jemand Anfang 50, die heißt tatsächlich nur Kati. Fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, aber nachdem ich sie kannte, war es okay. Ist nicht ihre Schuld, dass ihre Eltern sich nicht zwischen Katrin und Katja entscheiden konnten.
piri sagt:
Wenn es der echte Name ist, dann sag ich ja auch nichts – aber verhunzt? Da streike ich!
Reni E. sagt:
Renì ist die Kurzform von Irene. Ich wurde zeit meines Lebens Reni genannt und trotzdem für voll genommen (ich hoffe, auch von dir…?). Wenn mich meine Eltern „Renimaus“ nannten, habe ich mich besonders geliebt gefühlt. So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein…
XO Reni
piri sagt:
Zum Glück sind die Menschen unterschiedlich. Ich mochte nie in einer Verniedlichung angesprochen werden und meine Tochter wird wütend wenn man ihren richtigen Namen abkürzt.
C Stern sagt:
Verniedlichungen, die an meinen Namen angehängt wurden, da war ich stets aufs Höchste alarmiert. In meinem Fall wusste ich immer, jetzt will jemand was von mir. Eine Gefälligkeit!
Es ist abwertend, jemanden zu „verkleinern“ oder auch anders zu nennen, als sich diese Person bei einem vorstellt.
Wie er sich vorstellt, so heißt dieser Mensch – und wenn er anders genannt werden möchte, dann soll er das jedenfalls gerne so kommunzieren.
So halte ich es mit Namen.
Und grüße freundlich in die Runde!
piri sagt:
Mir ging es in dem Beitrag darum, dass sich jemand selbst so betitelt – in jedem Fall finde ich Verniedlichungen affig. Ähnliches Kaliber hat die Babysprache für mich. Ein Hund ist ein Hund und das Geräusch ist wauwau – und die Katze macht miau und ist beileibe keine!
C Stern sagt:
Dass sich jemand selbst verkleinert / verniedlicht, ist mir noch nicht wirklich bewusst gewesen. Es wäre mir wohl auch sehr suspekt.
Allerdings kannte ich mal eine erwachsene Person, die sich der Babysprache bediente, sobald sie einen Auftrag an Mitarbeiter herantrug. DAS habe ich nie verstanden und wundere mich noch viele Jahre später darüber …
christineb sagt:
wir ösis sind auch meister für verniedlichungen, die i’s und -erl hintendran kann man gar nicht zählen.
katzi-katzerl, hunderl, maxi, maxerl, schatzerl, betzi (bettina)……….ganz normal hier, ich bin es gewöhnt, aber die angewohnheit meiner familie zu meinem namen christine als ich kind war christerl zu sagen habe ich nicht sehr gemocht!
piri sagt:
Okay, da muss ich dann wohl Einschränkungen machen – Lokalkolorit geht immer! :)