Behinderung, Familie

guten Morgen

Das war wieder einmal eine harte Nacht mit Sirdischen. Obwohl der Kerle diesen Ausdruck gar nicht mehr benutzt, kommen sie dennoch um ihn zu entführen. Erst will er nicht einschlafen und dann weint er plötzlich in der Nacht bitterlich. Schreit und lässt sich nicht beruhigen! Unser Verhältnis ist im Moment nicht besonders gut. Wir haben Differenzen mit der Lautstärke. Ich schreie: Mach deine Musik leiser. Carsten dreht am Regler, um ihn keine 2 Minuten wieder aufzudrehen. Ich mach’s leise, er motzt. Ich schreie. Er schreit zurück und das Töchting mischt sich ein und kreischt. Zum Glück in dieser Nacht nicht.

In dieser Nacht waren nur in des Kerles Zimmer die Entführer, sie ließen sich nicht vertreiben, schon gar nicht mit Cola bestechen und ein Umzug in mein Bett wurde kategorisch abgelehnt. „Ich bin ja schließlich kein Baby mehr!“ Mir war kalt, so im Nacht-T-Shirt, aber weggehen sollte ich auch nicht. Schlussendlich haben wir uns auf ein kleines Licht geeinigt.

Kaum, dass ich wieder Bett lag, kommt aus dem anderen Zimmer ein kläglicher Ruf: „Ich muss aufs Klo!“ Gerade noch rechtzeitig rauscht der Bach…

Gedanken, Gedicht

buntes Grauen

Bunt sind schon die Wälder
Und die Stoppelfelder?
Der frühe Morgen graut
Politisch ganz schön laut!

Bunte Blätter fallen
Rote, grüne, gelbe
Sinken lautlos grell
Aus Ministerhallen

Geige tönt und Flöte
Bei den Statementworten
An vertrauten Orten
Und im Mondesglanz

Große Worte schweben
Zwischen Schwafelreden
Kühler weht der Wind
Und der Herbst beginnt

© petra ulbrich

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Mir sind die Worte durcheinandergeraten, ich würde gerne den Himmel bemalen und Melodien komponieren, Krach machen und ganz still fluchen, aber auch laut singen und ganz leise die Finger bewegen.

Allgemein, Behinderung, Gedanken, Junioren

Müdgrüße

Der Wind pfeift darauf, ob der Baum müde ist. | aus Japan

War ein schöner Tag im Frieder-Burda-Museum mit Umwegfahrten in Baden-Baden. Mit wunderbaren Gesprächen und Leuten, die im Weg standen, mit defekter Klospülung und Uhrenkauf fürˋs Töchting.

Der Kerle quatscht mir seit Stunden die Ohren ab, das Töchting schwankt mit ihren Emotionen zwischen Weltuntergangsstimmung und was kostet die Welt. Zwischen, Bruder lass das labern sein und ich red einfach genauso viel.

Unsere Begleitung ist Gold wert, aber auch sie ist rechtschaffen erledigt.

Betten darf ich noch beziehen, aber gegessen haben wir schon und irgendwie beschleicht mich das Gefühl noch hinterm Lenkrad auf der Autobahn zu sein – müde!