Schlagwort: Leben

noch immer lesen

 

Noch immer lese ich das Buch von Manone Mannherz, Ismene Ditrich und Christa Koentges. Studieren, trifft es besser. Es gibt Seiten, da streiche ich nichts in neonfarben an und andere Seiten sind quittegelb. Das Buch sieht schon lange nicht mehr schön aus. Mein Kaffeekonsum ist drastisch reduziert – bin auf Darjeelingtee umgestiegen. Putscht auch auf, schmeckt mir aber im Moment entschieden besser. 

∙∙∙∙∙

Mein Töchting meckert, ich soll aufhören zu schreiben – versuche es später noch mal!

∙∙∙∙∙

19:07 Uhr: Ein skeptischer Blick begleitet mein schreiben, und auch mein Töchting erkenne ich im Buch. Eine positive Eigenschaft, denn ich sollte so langsam lernen, dass ich nicht falsch bin, nur anders!

Autistinnen haben viele besondere Stärken: Sie stehen in hohem Maße für ihre Überzeugungen und Werte ein und sind besonders ehrlich, zuverlässig, präzise, kreativ, tolerant, loyal und – anders als viele denken – durchaus empathisch und mitfühlend.

Eigentlich sollte ich …

… doch mal fragen, wer ich bin? Mich selber fragen; denn jemand anderes gibt mir ja doch keine Antwort!

Es ist verdammt schwer. Leichter würde es mir vielleicht mit ein bisschen Abstand fallen – quasi in dritter Person über mich schreiben. Würde es mir wirklich leichter fallen? Vermutlich nicht. Denn es zeugt, meiner Meinung nach, von wenig Selbstbewusstsein wenn man von sich mit Vornamen spricht. Klingt wieder vorverurteilend, ich weiß.

Also: wer bin ich? Zumindest nicht diejenige, die ich äußerlich vorgebe zu sein. Ich spiele Rollen. Für den einen die, für andere wieder andere. Immer wieder bin ich die Verständnisvolle, aber auch diejenige, die unbequem ist, weil sie so manches infrage stellt. Mein ganzes Wesen wäre ambivalent, sagt eine Freundin: „In einem Satz kannst du zweierlei gegensätzliche Botschaften unterbringen und man kann es dir nicht widerlegen.“ Ich habe Angst vor dem Tag und dennoch weiß ich, dass ich alles schaffe. Ich sehe was hinter dem Berg ist, nur den leichten Weg sehe ich nicht. Nehme stattdessen den, der kurvig und steinig ist und geh ihn auch noch gerne!

Eigentlich bin ich’s leid über mich zu reden. Viel lieber möchte ich ‚sein‘. Angenommen sein, wie ich bin. Gesehen werden. Möchte, dass jemand hinter meine Potemkinsche Dörfer guckt und sieht: dort ist Substanz und nicht nur heiße Luft. Wir wollen doch alle gesehen werden, als die, die wir sind und nicht, als die, die wir vorgeben zu sein! 

Likes✨ sind deaktiviert, Kommentare sind herzlicher willkommen.

 

Nachtrag 11:12 Uhr: Schon vor Jahren habe ich das auch schon geschrieben. Bin ich eigentlich gar nicht lernfähig? Oder woran liegt‘s?

Copyright © 2025 voller worte

Theme von Anders Norén↑ ↑

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.