Gedanken

huste noch mal

Mein quälender Husten ist zurück. Wie ein eisernes Band spannt sich die Atemnot um meine Brust. Na toll, es ist eine kurze Woche, mein Doc ist im Urlaub und Codein ist auch keins mehr da – ich mag nicht mehr. Husten tut weh und macht mürbe…

Gedanken

dunkel und morgens

Dunkel und morgens, an einem Sonntag – halb sieben. Eigentlich schon später; der Regen prasselt aufs Dach – ich liebe diese Tageszeit, sie gehört, an Tagen wenn die Junioren nicht in die Werkstatt gehen, mir.

Der Herbst entspricht meinem Alter, aber auch als junges Mädchen fand ich diese Zeit, mit dem märchenhaften Licht, dem frühen Nebel, den Spinnennetzen und dem Mondschein in den Pfützen inspirierend. Nie bin ich kreativer, als im Herbst – nicht umsonst habe ich im Blätterregen geheiratet!

Jedes Jahr ist es anders. Immer ist es ein Aufruhrjahr, das unterste wird nach oben gewühlt und was wichtig scheint, ist egal. Dieses Jahr scheint meine Fantasie vergraben zu sein und kleinere und größere Sorgen überlagern alles. Warum werden Befürchtungen größer, wenn man an sie denkt? Angst ist kein guter Motivator! Angst zerstört Spaß und ohne ihn gibt es nur Krampf – nichts freudvolles und zuversichtliches…

Es wird wirklich langsam Zeit, dass ich meine Angst liebevoll in den Arm nehme. Ich mag sie doch – die dunkle Stunde, und mich und Menschen überhaupt und im besonderen meine Junioren!

Gedanken, Junioren

Samstagmorgen

Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt. | Reinhard Turre

Bauchbrummeln, aber richtige Angst ist was anderes. Heute Nachmittag fahren wir raus und treffen uns mit Eltern, Angehörigen und deren behinderte Menschen. Ich kenne niemanden davon. Wer mich kennt weiß, dass das eine Wahnsinnsherausforderung für mich ist. Schon jetzt ist jede Faser meines Körpers angespannt. Wir wollen ein Wohnprojekt konzipieren – mehr weiß ich noch nicht. Ich springe also, als Nichtschwimmer, in den großen Haifischteich.

Heute wollen sie beide baden. Natürlich wollen sie schick sein, sie kennen ja auch niemanden und wollen ne gute Figur machen. Nervös sind die Junioren auch!

Mein kleiner Zeh muckert noch und ist blau, aber nicht gebrochen. Er muss, ob er will oder nicht in einen Schuh – nicht in den schönen, nee in den breiten leicht ausgelatschten. Überhaupt, was ziehe ich an? Unsicherheit macht sich breit. Es gibt keinen Dresscode. Ich liebe Dresscodes, da passt jeder zu jedem und fällt nicht auf. Wenn ich jetzt was falsches anziehe, bin ich schon wieder Außenseiter. Der einzige Hinweispunkt ist, die Veranstaltung ist in einem Naturfreundehaus – ich ziehe einfach Jeans und Hemd an und die bequemen Turnschuhe…

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vielleicht nein genau so – vorsicht Foto!