Frieden
Was ist das? Was ist das für dich? Was ist das für mich? Ein gar nicht so großes Wort, mit einer immensen Bedeutung. Alles hängt daran. Unser Miteinander. Aber über Frieden schreiben?
Als ich mich bereit erklärte einen Blogbeitrag für den Weltfriedensdienst über Frieden zu schreiben, war ich anfangs sehr Feuer und Flamme. Aber je weiter die Zeit rückte, desto verunsicherter wurde ich.
Warum Frieden? Diese Frage ist offensichtlich leicht zu beantworten. Wenn ich es drehe und wende, wird die Antwort für mich diffuser denn je. Wo finde ich Frieden? Doch in erster Linie in mir selber. Aber wenn es dort brodelt? Wenn ich mit mir selbst nicht zufrieden bin? Wenn ich mit der Situation, in der ich bin, nicht friedlich umgehen kann?
Fragen über Fragen – und dann diese Frage: Was kann Frieden bewirken? Ist Frieden nicht auch eintönig, einerlei und langweilig? Nein, so nicht. Frieden ist Sicherheit! Wenn ich nicht kämpfen muss, um mein tägliches Brot, dann habe ich Zeit für andere. Dann kann ich mich meinen Kindern widmen, dann … ich glaube, ich bin schon wieder mit meinen Gedanken ganz woanders. Wieder einmal Kuddelmuddelgedankenchaos.
Frieden ist, ein gewaltloses Miteinander. Frieden ist, keinen Krieg zu führen. Frieden ist, Ruhe und Sicherheit. Keine Angst haben. Keine Angst um sein Leben. Wir leben hier in Westeuropa, in Deutschland schon sehr lange ohne Krieg. Wir kennen es nicht anders – zum Glück! Ich bin froh, hier leben zu dürfen. Aber in so vielen Ländern auf der Welt ist Gewalt, sind kriegerische Auseinandersetzungen Gegenwart. Menschen werden getötet, einfach so. Weil irgendjemand das will. Weil sie im Weg sind. Weil die Mächtigen noch mehr Macht haben wollen. Kinder verhungern, weil es nichts zu essen gibt. Über Feldern werden Streubomben abgeworfen und diese sind dann so verseucht, dass niemand mehr etwas anbauen kann – wieder kein Essen.
Je mehr ich über Frieden nachdenke, über diesen Blogbeitrag nachdenke, umso mehr bin ich verwirrt. Frieden ist ein großer Begriff, den ich nicht greifen kann. Keinen Frieden zu haben, ist furchtbar …
Mich überfordert dieser Beitrag. Seit Tagen denke ich immer wieder an den nichtvorhandenen Frieden auf der Erde nach. Es kommt Weihnachten, wir sind im Advent – was Ankunft heißt – wir Christen warten auf den Messias.
Seht es mir nach, dass ich diesen Beitrag so ins Netz stelle, so durcheinander, so wenig fundiert, so wenig gut recherchiert (aber ich lese, lese, lese und komme dabei vom Hölzchen auf Stöckchen). Mich jedenfalls hat dieser Aufruf bewegt. Ich mache mir Gedanken. Nicht, dass ich mir vorher keine gemacht habe, aber jetzt gehe ich anders an die kleinen Zwistigkeiten heran, denn – wehret den Anfängen!
Was denkt ihr? Ich freue mich über jeden Kommentar – erzählt es mir.
Ulli sagt:
Frieden ist ein kurzes Wort, aber ein sehr Tiefes und wie du glaube auch ich, dass es keinen Frieden auf Erden geben kann, wenn man selbst keinen Frieden mit sich und in sich hat.
Ich dachte gerade an meinen Beitrag zum Frieden im Zusammenhang mit dem mutig geträumten Alphabet, wenn du magst: https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/03/alphabet-mutig-getraeumt-f-frieden/
herzliche Grüße
Ulli
christine b sagt:
je mehr ich nachdenke, je mehr begrabe ich meine hoffnungen auf ungestörten frieden.
die völker werden sich immer nur kurz im frieden verbinden, es wird aber wohl immer kämpfe geben, die interessen, entwicklungen und politischen anschauungen der völker sind zu verschieden.
was wir frieden nennen, ist wohl eher nur ein waffenstillstand. der mensch sucht nach gerechtigkeit und benutzt dazu die waffen.
in italien sagt man, überall wäre friede, wenn es nicht mein und dein gäbe.
ich wünsche uns allen frieden in uns selbst, so können wir ihn auch der familie, den freunden, dem nachbarn geben, das bringt glück unter die menschen.
Christel sagt:
Mir gefällt gut was Du zum Thema Frieden geschrieben hast. wichtig ist für mich, dass dieses Thema jetzt aktuell auch in meinem Kopf Platz einnimmt.
„Gewaltloses miteinander“ gefällt mir, denn wir können nicht immer alle nur überall gleiche Meinungen vertreten: das geht nicht – aber dass Menschen sich gegenseitig Schmerz zufügen oder sich gegenseitig vernichten lehne ich grundsätzlich ab und dafür müssen wir alle weiterarbeiten und beten.
danke für deine Worte
Paula sagt:
Du stellst immer so hohe Ansprüche an Dich, als wärest Du ein Germanist, der einen Essay schreiben muss. Das ist doch prima, was Dein Brainstorming über Frieden so gebracht hat. Warum nennst Du das denn „Kuddelmuddel“?
piri ulbrich sagt:
Kuddelmuddel hat für mich per se keinen negativen Touch. Allerdings stimmt es, dass ich hohe Ansprüche habe – an mIch zuallererst, aber auch an meine ‚Leute‘. Ich möchte mich mit weniger zufrieden geben. Aber dann habe ich ein schlechtes Gewissen! Wem gegenüber? Keine Ahnung, es ist da.
Myriade sagt:
Ich muss gestehen, dass mir das alljährliche weihnachtliche Friedensgelaber immer auf die Nerven geht. Frieden braucht man immer und nicht zur zum Fest einer Religion. Frieden braucht gute Lebensbedingungen für alle. Armut und Frieden sind auf die Dauer unvereinbar und das gönnerhafte Geklingel und Gesummse einmal im Jahr und die Spendenaktionen, bei denen alle gerührt sind über ihre eigene Großzügigkeit ……….
piri ulbrich sagt:
Ist es nicht egal, wann und wo man über Frieden redet? Hauptsache ist doch, dass man es tut! Ich gehe mit dir konform – Frieden braucht gute Lebensbedingungen für alle. Aber was sind diese? Doch für jeden doch auch andere und solange man die Grenzen der anderen nicht überschreitet… Aber wer legt die Grenzen fest? Wer sagt, was gut ist, was schlecht?
Frieden ist verdammt harte Arbeit!
Paula sagt:
So direkt wollte ich es nicht sagen, aber ja, Du hast Recht!
Paula sagt:
Myriade, meinte ich!
Myriade sagt:
Ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die das ähnlich sehen, aber das scheinheilige Geklingel ist halt lauter. herzliche Grüße in deine Richtung.
Astridka sagt:
Ich mag dein öffentliches Nachdenken über dieses wesentliche menschliche Bedürfnis!
Ein friedliches Fest wünscht
Astrid
piri ulbrich sagt:
Danke und Herzlich Willkommen!