Behinderung, Familie, Gedanken

das müsst ihr mal erleben

Wenn wir schwimmen gehen, dann läuft der Kerle zur Höchstform auf. Er aktiviert seinen ganzen Charme und wickelt die Damen jeden Alters gekonnt um die Finger. Dieses strahlende Lächeln, das ich leider nicht öffentlich zeigen darf, da mir mein Sohn das hochoffiziell verboten hat, dieses Lächeln lässt auch den stärksten Mann – die Frauen sowieso – in die Knie sinken. Jede, heute wirklich jede Person, hat zurück gelächelt und sich auf ein Gespräch eingelassen! Und ich musste auch seine Sprache nicht übersetzen, alle haben ihn verstanden. Ganz klar – alle mögen Komplimente und damit knausert mein Kerle nicht.

„Mama, ich will wieder Leseunterricht haben!“, das hat er heute Morgen schon gesagt und wie es der Zufall will, haben wir seine betagte Leselehrerin im Schwimmbad getroffen. Sie kann allerdings nicht mehr unterrichten, wir werden es alleine wuppen! Aber da er große Lust hat, sehe ich kein Problem – wir haben schon so viel geschafft. Das kriegen wir auch noch hin, zumal es überhaupt keinen Druck gibt. Weder zeitlich, noch erfolgsmäßig!

Notfalls gibts ein breites Lächeln und der Drops ist gelutscht!

Behinderung, Gedanken

Druck

Guten Morgen, ich friere, mir ist kalt. Den Junioren zum Glück im Moment nicht, denn hier ist heute Feiertag Allerheiligen und sie liegen noch kuschelig warm im Bett. Ich habe jetzt die Heizung angemacht, aber genau deswegen habe ich ein schlechtes Gewissen. Darf ich wirklich das Gas verballern, kann ich es mir überhaupt leisten? Von überall höre ich: „Wir haben noch keine Heizung an!“ Das kann ich nicht machen, denn der Kerle ist dünn und mein Töchting hat Durchblutungsstörungen in den Füßen – diese sind sogar im Sommer kalt. Allein, dass sie nicht krank werden, muss es warm sein. Da hilft es auch nicht noch mehr anzuziehen, denn dann können sie sich nicht mehr bewegen. Funktionskleidung gibt es in diesen kleinen Größen nicht und einmummeln in Decken engt ein. Bleibt nur die teure Umweltsünde: heizen!

Ich friere. Auch deswegen, weil mir diese Ausgrenzung Angst macht. Ich überlege, ob sie zum Treff fahren, denn dort ist es nicht warm. Ich überlege, ob ich die Junioren ins Nachbardorf zum Jugendtreff bringe, denn dort wird noch nicht geheizt und die Türen stehen sperrangelweit offen. Die Teilhabe am Leben ist eingeschränkt, sehr sogar. Wem kalt ist, nimmt man auch ein bisschen die Lebensqualität – mich setzt die Verantwortung für die Junioren und die der Finanzen der Familie unter Druck. Es ist nicht so, dass ich es nicht bezahlen kann, aber der gesellschaftliche Druck ist dennoch enorm. Wir wollen keine Umweltschweine sein, wollen unsere Solidarität mit den Schwachen zeigen. Aber wie weit kann und will ich mich, und was noch mehr wiegt, die Junioren kasteien?

Kuddelmuddelgedankenchaos & ein Link, der nur am Rande etwas damit zu tun hat.

Allgemein, Behinderung

heute

… möchte ich so wenig bloggen, wie gestern. Ein Freund liegt im Krankenhaus mit einem verklebten Auge, die Pastorenfreundin zickt ein bisschen und allein ist ein Spaziergang „tödlich laaaangweilig“, sagt zumindest das Töchting (Verbesserung, da der Name ja nicht genannt werden soll)!