wütendes

Merkwürdig. Mir fällt kein Gedicht zu wütend ein, dabei bin ich es – wütend. Extrem wütend sogar – auf mich selbst.

Ich vergleiche mich, das tue ich immer, wenn auch nicht gerne – ich vergleiche mich auf Instagram mit anderen Frauen. Vergleiche mich mit meinen Schwestern, obwohl ich von deren Leben gar nichts weiß. Nur ab und zu ein Bild ohne viele Worte! Ich möchte reden und komme, wenn tatsächlich mal ein hin und wieder zustande kommt, in den Rechtfertigungsmodus – so geschehen, als ich um Rücksichtnahme wegen meines Autismus bat. Aber nicht nur bei meinen Geschwistern ist das so. Eine Freundin wollte gleich wieder gehen, als ich ihr von meiner Überforderung erzählte, die mir unangekündigte Besuche machen. Dabei hatte ich mich gefreut. „Hast du deine Gefühle nicht im Griff?“ Hätte ich gerne. Hätte auch gerne keine weichen Knie morgens, weil ich nicht weiß, was mich erwartet bei den Junioren. Wenn dann noch ‚Du-Botschaften‘ kommen: „Du brauchst doch bloß raus gehen und mit Menschen reden. Geht beim Einkaufen ganz einfach!“ Nee, geht eben nicht. Ich bin wütend auf mich, weil ich das nicht vermitteln kann, dass ich das nicht kann. Ich vergleiche mich dann mit anderen, denen das offensichtlich leicht fällt. Die schöner sind als ich. Die eloquenter sind und auch noch Erfolg haben.

Wie so oft ist das jetzt nur eine Kuddelmuddelgedankenmomentaufnahme, eine die eventuell bei so manchen Menschen als Jammern aufgefasst wird. Ich bin ja auch wütend, dass ich deswegen zu gelähmt bin. Das trübe Wetter draußen macht’s nicht besser und die Donnerstagslaufbekanntschaft ist eine glühende AfD-Anhängerin und mich damit auseinandersetzen kann ich grad nicht. Dazu fehlen mir eindeutig die Löffel!

Ganz arg liebe Grüße und jetzt gucke ich erst mal nach, was vorhin mit einem Kracher runtergefallen ist.

Kategorien: Gedanken, Kuddelmuddel

4 Kommentare

  1. Ich glaube ich weiß was du meinst. Aber Kopf hoch. Die kochen auch alle nur mit Wasser.
    Wenn man bei den tollsten Leuten hinter die Fassaden blickt, tuen sich da meist Abgründe auf
    Du bist auf jeden Fall eine herzensgute Frau und liebevolle Mutter. Das kann wirklich nicht jede Frau von sich behaupten

  2. Sich mit anderen zu vergleichen, ist eine Möglichkeit, sich ständig selbst abzuwerten und runterzumachen.
    Doch wem nützt das?
    Damit aufzuhören, wäre sicher eine erste sinnvolle Maßnahme, für die du z.b. nicht aus dem Haus müsstest ;)
    Herzliche Grüße

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