Behinderung, Bücher

festgelesen

Christine Preißmanns Bücher über Asperger-Autismus sind mir nachdrücklich empfohlen worden. Das eine von Mädchen und Frauen habe ich schon lange. Eigentlich muss ich hatte schreiben, denn ich kann es nicht finden – hab es wohl verliehen und weiß leider nicht mehr wem. Schade, sehr schade! 

Als ich vor Tagen Besuch bekam von einer einfühlsamen Frau einer Beratungsstelle von Autisten, hat mir diese die Bücher von Christine Preißmann sehr ans Herz gelegt – sie kennt die Autorin persönlich! Heute habe ich angefangen das Buch Asperger Leben in zwei Welten zu lesen und empfinde die Lektüre, obwohl sie nicht mehr ganz neu ist, als Offenbarung. Immer wieder könnte ich mir Sätze anstreichen und habe diesen bekannten Aha-Effekt. Ich habe die Angewohnheit in Bücher winzige Eselsohren zu knicken, wenn mich auf einer Seite etwas fesselt. Ich glaube, das Buch besteht später aus lauter Eselsohren! Sachbücher sind mir nicht heilig, es sind Arbeitsbücher und das darf man auch sehen. Zum Beispiel schreibt sie: »Wenn mich jemand besucht, bedeutet es immer sehr viel Stress für mich, und ich habe noch keinen Weg gefunden, ein guter und entspannter Gastgeber zu sein.« So ist das für mich auch, so gestaltet sich auch immer die Situation mit den Helfer*innen. Ich stehe unter Strom, will das nicht, weiß aber nicht, wie ich das entzerren kann. So hoffe ich sehr, dass mir das Buch ein bisschen hilft!

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Eine kurze Bildgeschichte:

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

8 Gedanken zu „festgelesen“

  1. Violine sagt:

    Hm, meinst Du, die Bücher sind auch für Nicht-Autisten gut, für Angehörige?
    Ich frage mich das gerade, weil ich höchstwahrscheinlich zwei davon in der Familie hatte / habe. Mit einer Freundin hatte ich es letztens von Prägung (eigentlich ging es da mehr um Narzisstenväter, nicht um Autisten). Aber jetzt frage ich mich doch, ob es mir gut täte, was von ihr zu lesen.
    (Ich sehe gerade, dass es zwei ihrer Bücher bei uns in der Stadtbücherei gibt. Allerdings sind beide für direkt Betroffene, nicht für Angehörige.)

    1. piri sagt:

      Ich finde schon, dass die Bücher für interessierte Angehörige geeignet sind. Vermitteln sie doch die Welt von Autisten und wecken Verständnis. Leih dir ein Buch aus, wenn‘s nicht passt, kannst du es ja wieder abgeben.

  2. dergl sagt:

    Ich wünsche dir, dass sich dein Wunsch erfüllt und das Buch dir hilft.

    Saskia Dreßler ist auch an einem Buch dran, so weit ich weiß, da kommt also vielleicht in den nächsten Jahren noch das eine oder andere an Erfahrungsberichten von Autist*innen auf Deutsch.

    1. piri sagt:

      Mal sehen. Das, was ich überflogen habe, war schon mal gut.

      1. dergl sagt:

        Merkst du dann ja. Und es muss für dich passen, nicht für jemand anderen.

        Daniela Schreiter hat auch ganz frisch ein neues Buch aus der Autistinnen-Perspektive raus, richtet sich allerdings an Kinder.

        1. piri sagt:

          Nicht zu viel – das stresst auch.

  3. quersatzein sagt:

    Toll beschrieben! Ich kenne da auch jemanden, den das interessieren könnte…
    Danke für den Tipp und lieben Gruss,
    Brigitte

    1. piri sagt:

      Das freut mich, denn Asperger-Autist*innen werden oft als falsch gesehen und je mehr Menschen Bescheid wissen, umso eher werden Vorurteile abgebaut!

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