Gedicht, Kuddelmuddel

Die Vögel

Grafik nach einer Idee von Schreibschatten!

Die Vögel sind schon weggezogen
haben sich nicht einmal verabschiedet
von uns
sind einfach fortgeflogen
hin, ins südlichere Land.

Die Vögel sind nicht hiergeblieben
flogen der Sonne hinterher
hatten ein Ziel vor Augen
und wagten den Flug ins Leben hinaus.

Auch wir trauten uns in die Welt
haben den Vögeln hinterher gewunken
auf ihr Wohl eine Cola getrunken
und sind über Felder und Wiesen
dem Herbst entgegen gewandert.

Im Frühjahr kommen die Vögel wieder
dann wollen wir sie willkommen heißen
Aber jetzt ist es Zeit für die stillen Stunden
für Geschichten bei Cola und Wein!

© petra ulbrich

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Danke wildgans!

Behinderung, Familie, Junioren, Kuddelmuddel

Sie sind wieder da

… Carsten quatscht mir die Ohren ab und Wiebke hat sich zurückgezogen. „Mama, da waren so viele Menschen, ich brauche erst mal Pause!“

“Du, das war dann doch schön! …und weißt du was?“ „Nein, sag’s mir!“ „Ich freu mich aufs ausschlafen, morgen.“ Typisch Carsten .

Es war grad richtig, grad richtig zum Vermissen, grad richtig sich wieder in die Arme nehmen zu können, grad richtig zum Urlaub machen, grad richtig um sich an den Winter zu gewöhnen …

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas in den Hut werfen!

Gedanken, Kuddelmuddel

allein am Samstagmorgen

…um 5:30 Uhr war ich wach. Bin mit Kaffee zurück ins Bett und habe diesen prompt verschüttet. Ich bin es nicht gewohnt, nicht mehr gewohnt. Im Halbschlaf habe ich auf DLF-Kultur ein Feature über Zarah Leander gehört.

Ich werde immer ganz wehmütig, wenn ich diese dunkle Stimme höre. Die Nazis haben sie als Ersatz für Marlene Dietrich geholt, aber da tat man ihr sehr Unrecht, auch wenn sie sich instrumentalisieren lies. Goebbels, dieser merkwürdige Mensch, der so überhaupt nicht arisch aussah, hat ganz genau gewusst, wie er die Massen unterhalten konnte. Okay, ich werde nichts weiter schreiben – ich finde alle Nationalisten zum kotzen. Es gibt und gab keine Herrenrasse und es gibt auch heute kein Volk, das besser ist, als ein anderes.

Ich möchte nicht politisch werden. Punkt!

Aufgestanden bin ich um halb sieben, hab mich angezogen und bin durch die kalten Weinberge – viel zu dünn angezogen – geschlichen. Nun sitze ich frierend am PC, denke an meinen Opa, der mit Granatsplitter in der Stirn immer ein fröhlicher Mensch war – wenn er mit starken Kopfschmerzen im Bett lag, haben wir Enkel das nicht mitbekommen, unsere Oma hat alles von ihm ferngehalten. Ich denke an meinen Vater, der lange in russischer Gefangenschaft war und nie etwas davon erzählt hat – seine Schreie in der Nacht waren für uns Kinder grauenvoll. Geholt habe ich mir die Bootsmannpfeife meines Onkels und denke auch an ihn, der im U-Boot eingeschlossen war und immer wieder davon sprach. So unterschiedlich sind die Menschen und keiner dieser Männer kam wirklich damit klar. Ich denke auch an meinen Mann, der den Wehrdienst erst verweigerte, nachdem er die Grundausbildung in der Bundeswehr ‚genossen‘ hatte. „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!“ Dieser Satz, den Willy Brandt gesagt haben soll, war Anlass für Hans den Kriegsdienst zu verweigern. Seinen Zivildienst machte er in einem Krankenhaus und putzte Ärsche. Das war es ihm wert, er wollte niemals traumatisiert aus einem Krieg heimkehren. …und was ist jetzt?

Jetzt bin ich doch politisch geworden – aber mich regt es auf, wenn Menschen verheizt werden. Und es werden auch heutzutage noch Menschen verheizt! Für was? Ist diese Erde nicht groß genug für alle?

Dieser amerikanische Präsident will Flüchtlinge beschießen lassen … Sorry!