Gedanken

zwölf Stunden später

Von Langeweile ist nicht viel übrig geblieben. Wir waren zwar wieder nicht draußen – das Wetter war zu unbeständig. Geregnet hat es dann doch nicht, aber das konnte ich nicht abschätzen. Auch wollte weder der Kerle noch das Töchting spazieren gehen. So haben wir gespielt. Mit den Schlümpfen und Autos, mit den Männlein vom MenschÄrgereDichNicht und Memory – wobei ich da haushoch gegen meine Tochter verloren habe. Zum Buch lesen sind wir nicht gekommen, denn jetzt läuft die Sportschau mit der Bundesliga. 

Heute Nachmittag hatte ich Besuch! Zu gerne würde ich drei Ausrufezeichen setzen, denn so herausfordernd habe ich mich lange nicht unterhalten. Die Besucherin hat eine Weltanschauung, die meiner sehr konträr gegenübersteht und dennoch waren unsere Berührungspunkte sehr nah beieinander. Ihre Philosophie von Reinkarnation und Kosmos ist so gar nicht meine, aber das Gespräch war, bei aller Unterschiedlichkeit, ein spannendes.  Und da wir jede die Ansichten der anderen gelten gelassen haben, wurde die Diskussion zeitweilig schon sehr hitzig, aber war immer fair. Ich habe es genossen! Endlich mal ich als Mensch und nicht nur als Mutter zweier behinderter Junioren. Für mein Selbstbewusstsein war das Seelenschmiere (Balsam) und Anerkennung meiner kognitiven Fähigkeiten. Schön war’s. Für eine Weile fühlte ich mich frei!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

2 Gedanken zu „zwölf Stunden später“

  1. andrea sagt:

    ich lese deinen blog nun ja schon eine zeitlang regelmäßig mit. deshalb kann ich dieses stück freiheit, das dir das gespräch über etwas ganz anderes als mutter-usw.-thematisches mit mehr hintergrund verstehen, als ich es mir sonst wahrscheinlich auch gedacht hätte. ein hart erkämpftes stück freiheit ist das – und so wichtig.
    liebe grüße! andrea

    1. piri sagt:

      Schön, dass du es siehst. Es ist nicht selbstverständlich. In meiner Umgebung bin ich die bedauernswerte Frau und glaub mir, das macht wütend. Wenn dann auch noch Sprüche kommen, dass ich doch dankbar sein soll, wenn überhaupt jemand kommt, dann bin ich zum wütend sein auch noch unendlich traurig ob so viel Ignoranz!

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