Gedanken, Kuddelmuddel

Feinheiten und Spitzfindigkeiten

Manchmal, so scheint es mir, scheint es langweilig zu werden, immer und immer wieder darauf hin zu weisen, dass ich diverse Feinheiten und Spitzfindigkeiten nicht verstehe. Schriftlich schon dreimal nicht, mündlich – wenn ich demjenigen, der es mir sagt, gegenüberstehe – schon eher, aber auch da zweifle ich oft an meinen Auslegungen.

Asperger-Autisten haben große Schwierigkeiten Ironie, Witz und oben genanntes zu erkennen. Meistens nehme ich das Gesagte für bare Münze und oft falle ich damit unangenehm auf. Dabei möchte ich das bestimmt nicht. Ich nehme Dinge sehr wörtlich und verstehe Anspielungen vielleicht manchmal nicht. Außerdem finde ich es schwierig, Ironie, Witze, Metaphern oder Sarkasmus zu verstehen. Ich weiß einfach nicht, wie was gemeint ist! Damit stoße ich viele meiner Gesprächspartner ab. Besonders schwer wird es, weil ich ja selber ironisch bin und Metaphern gebrauche  – da ich sie selber anwende, weiß ich natürlich, was ich damit bezwecken will, nur manchmal ist der Gesprächspartner ebenso irritiert, wie ich es bei ihm bin.

Nicht-Asperger-Autisten hilft manchmal ein Smilie, oder ein Augenzwinkern – mir kommt das oft, wie nervöses Zucken vor. Ich kann inzwischen unterscheiden, es kostet mich nur erhöhte Aufmerksamkeit. Ich kommuniziere fast immer unter erschwerten Bedingungen: Mir gelingt es nicht während einem Gespräch nonverbale Informationen wahrzunehmen, ich interpretiere oft unangemessen harsch.

Eine Bitte an euch: Um Missverständnisse in der Kommunikation mit einer Person mit Asperger-Syndrom zu vermeiden, solltet ihr bitte auf Doppeldeutigkeiten, Andeutungen und ähnliches verzichten: Die Sätze sollten genau das meinen, was sie sagen. Danke!

Kuddelmuddelgedankenkarussell

Gedanken, Kuddelmuddel

unerwartet

Tja, stille Wasser – doch tief ist immer noch was anderes!

Manchmal, so denkt man über scheinbar prüde Menschen, dass diese nicht doch ein Eckchen haben, in dem sie Unergründlichkeit besitzen. Gestern Nacht habe ich experimentiert, habe Lyrik geschrieben, die nicht – oder noch nicht – für die allgemeine Öffentlichkeit bestimmt ist. Mein Bild würde zerstört werden. Aber ich pfeife auf ein Bild …

Sind wir nicht alle vielschichtig und mehr als nur eine Ebene? Wer schaut schon hinter die schöne Kulisse, hebt den Vorhang – schaut nach, was unter den Teppich gekehrt ist? Wer sieht die staubigglitzernden Sterne tanzen und tanzt gar mit?

Gedanken, Kuddelmuddel

authentisch

Wie soll sie authentisch sein, wenn sie sich selber etwas vormacht? Sich in die Tasche lügt und vorgibt, dass alles gut ist?

Nichts ist gut! Doch! Was denn nun? Sie ist neidisch. Scheinbar scheint es allen besser zu gehen, als ihr. Die anderen Frauen haben einen tollen Job, haben einen Mann, der sie liebt und mindestens 4 Wochen Urlaub am Meer. Sie dagegen ist arbeitslos, krebst am Rande des Existenzminimum herum und kann sich gerade mal ein paar Stunden im Spaßbad gönnen. Ihre Kinder fressen ihr die Haare vom Kopf, besonders der pubertierende Junge hat einen Appetit wie zehn wilde Affen. Ihre Tochter hat nur Augen für den soften Schlagersänger, nur weiß dieser nichts von ihr! Die Zwillinge sind noch zu jung und machen in die Windeln – aber alles ist gut …

Stimmt das alles? Bei wem ist wirklich alles gut? Ist Authentizität nicht nur eine andere Fassade und wer will schon dahinter gucken, wenn es von vorne doch so schön aussieht?

Nein

… ich werde jetzt nicht jedesmal etwas sprechen. Es wird mit der Zeit bestimmt auch langweilig. Auch für mich, wenn keine Reaktion kommt!

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