Behinderung, Kuddelmuddel

es muss getan werden

Egal, ob ich Lust habe oder nicht – es muss gemacht werden!

  • die Junioren müssen aufstehen
  • sie müssen ins Bad
  • sie müssen gewaschen/gebadet werden
  • angezogen werden
  • ihnen muss Frühstück gemacht werden
  • auf den Rollstuhl setzen
  • aufs Klo
  • gewickelt
  • Betten abgezogen
  • Betten waschen
  • neu beziehen
  • ihnen das Trinken in den Mund reden und Essen machen
  • nebenbei die Puppe anziehen
  • Legoteile suchen
  • die Oskargeschichte weiter vorlesen
  • mit Wiebke zum drölfhundertvierundzwölften Mal das Flughafenbuch anschauen
  • mich einen Moment hinsetzen – Augen zu
  • „Mama, ich muss mal!“
  • dem Musiktherapeuten Kaffee machen
  • die Brust einreiben und den Darm massieren – bei mir und den Junioren
  • den Dreck übersehen
  • .
  • .

Eben ist die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen ausgerückt. Mehr haben sie nicht und das verheißt nie was Gutes. Der letzte Einsatz war wieder ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn. Wiebke ist wach und sie mag grad nicht alleine essen!

Euch allen wünsche ich einen entspannten Tag. Guckt mal in euer Umfeld, vielleicht ist da ein Mensch, dem ihr ein Lächeln oder gar eine Umarmung schenken könnt…

Nachtrag zur Mittagsstunde

Je länger meine Krankheit dauert, umso weniger bin ich aufgeschlossen für verschwurbelte Texte, bei denen man zwischen den Zeilen lesen oder Hintergrundwissen haben muss.

Mag sein, dass meine Fantasie nicht ausreicht für Wortneuschöpfungen und oder antiquierte Sprache. Ich habe es lieber geradeaus und ohne unnötige Umwege, was nicht heißt, dass eine schöne Sprache mir keine Freude macht. In einigen Blogs komme ich mir, wie der verarschte Kaiser vor, dem nur vorgemacht wird, dass er wunderschöne neue Kleider bekommt und in Wirklichkeit nichts anhat.  Aber manchmal ist eben einfacher mehr und beflügelt meine Fantasie stärker. Ein großer Schriftsteller Journalist* – mir fällt grad nicht ein, wer es war – sagte, dass einfach und verständlich zu schreiben ganz schön schwer ist…

*

Joseph Pulitzer

Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.

Joseph Pulitzer

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Behinderung, Familie, Gedanken

Merkwürdig

Schwierige Gespräche beflügeln mich! Aber, wenn es konstruktive Gespräche sind und der Kreis, der sich zusammengesetzt hat, ein gutes Miteinander findet, die Gesprächskultur eine angenehme ist und auf allen Seiten nur das Wohl der behinderten Menschen im Vordergrund steht, dann kann eigentlich nur etwas Gutes heraus kommen. 

Was schlussendlich dabei herauskommt, ob mir/uns in allen Punkten entgegengekommen wird, wird sich weisen. Aber auch kleine Schritte sind ein Vorschritt…

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Heute bleibt die Küche kalt

Wir werden auf Sparflamme leben und die ‚Fallmanagerin‘ empfangen. Es geht darum die Gelder für das kommende Jahr zu verwalten. Leicht wird es nicht werden, da am Anfang des kommenden Jahres bekanntlich sämtliche Krankenkassenleistungen verbraucht werden. Allerdings muss ich auch gucken, dass ich die restlichen 11 Monate, dass wir diese Monate gut überstehen. Dass den Juniorien nicht die Decke auf den Kopf fällt und ich mit meinen Resourcen halten kann. Vorrangig ist Teilhabe am Leben der Junioren. Sie sollen in Urlaub fahren können und ihre normalen Aktivitäten, wie Band und Offener Treff und schwimmen gehen auch im nächsten Jahr haben. Dafür werde ich kämpfen, auch wenn ich immer noch sehr wacklig auf den Beinen bin und inzwischen auch Kopfschmerzen habe . Ich bin es nicht gewohnt Kopfschmerzen zu haben …

Aber alles wird gut. Bislang ist es immer irgendwie gegangen und das wird auch weiterhin so sein!