Behinderung, Gedanken, Junioren

zähle nicht | 2ter Teil

16:00 Uhr: S., eine Freizeitbegleiterin hat angerufen. Carsten isst nichts. Sie haben ihn schon seine Aufbaunahrung unters Essen gemogelt. Er isst trotzdem nichts. Für wie blöd halten sie eigentlich den Kerle, dass er das nicht merkt?  Angeboten haben sie, dass sie mir Carsten vorbeibringen, wenn ich das möchte. Ich möchte nicht! Mir geht’s heute so beschissen, da kann ich nicht dafür garantieren, dass ich meinen Sohn, vor lauter Sorge, nicht verhaue. Ich habe Angst! Ich habe eine Mordsangst und muss das alles mit mir alleine ausmachen. Ich zerspringe bald vor Sorge. In meinem Kopf rattert es.

Ich kann die Betreuer verstehen. Sie haben auch Angst. Angst, etwas falsch zu machen.

Wie lange suche ich eigentlich schon nach einem Psychologen für Carsten? Läuft es darauf hinaus, dass wir wieder eine PEG anlegen lassen müssen? Aber damit hat er ständig gekotzt!

Wird das denn nicht besser – und alles alleine.

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas Gutes tun!

Familie, Gedanken, Junioren

Hüte deine Zunge!

Nervosität prägt diesen Tag. Ich stehe unter Spannung – Hochspannung. Ich muss Lösungen finden. Eine Helferin, die lange Zeit nicht hier war, kommt heute Abend. Wir haben uns noch nicht ausgesprochen, jedenfalls besteht von meiner Seite noch Handlungsbedarf. Aber da sie ihre Tochter mitbringt und Carsten und Wiebke auch sehr große Ohren haben und dieses Klärungsgespräch nicht für Kinder und Junioren gedacht ist, wird nichts dergleichen passieren.

Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu emotional werde, obwohl es gerade das ist, was besprochen werden muss – ich muss wirklich darüber reden, sonst zerreißt es mich innerlich.

Wahrscheinlich hat die Helferin die Erwartung an mich, dass ich ihr das Geld weiterhin so bezahle, wie vor dem Zwist. Ich habe die Befürchtung, dass sie weitermachen will, wie vorher – als sei nichts geschehen. Das kann ich nicht – mein Vertrauen ist gebrochen, zerbröselt. Ich kann ihr diesen Raum nicht mehr geben, den sie hatte. Ich will nicht mehr auf Familie machen. Ich hätte gerne ein rein geschäftliches Verhältnis. Ob das möglich ist, wird sich heute nicht zeigen. Ich werde ihr die Chance geben, aber wenn ich auch nur ein Fünkchen eines unguten Gefühls habe, dann werde ich aufgeben.

Hoffentlich werde ich gelassen bleiben und mich nicht emotional erpressen lassen!

Kuddelmuddel

Meine Seele singe

Was Musik kann!? Eine ganze Menge – zum Beispiel für eine Weile Sorgen vergessen lassen. Mit dem Magnificat als Kanon gesungen, in der Kilianskirche der nahen Stadt…

… so schön! Aber nicht nur das, der Jugend- und Kinderchor bot uns eine Uraufführung – hach, ich bin noch voller Musik. Erfüllt mit Leib und Seele!