Ich habe nichts zu lesen! In jedem Zimmer was, auch auf dem Klo und im Badezimmer. Nichts zu lesen! Regale voll. Nichts zu lesen. Entweder schon ein paarmal gelesen, oder noch nie. Angefangen und nach fünfzehn Seiten in die Ecke gepfeffert, fast zu Ende geschafft und dann kurz vor knapp doch aufgehört und den Faden verloren. Ich habe nichts zu lesen. Es ist langweilig. Der charmante Liebhaber nervt mit seinem ewigen Verständnis. Die arrogante Mörderin (warum habe ich überhaupt einen Krimi hier liegen?), also die Frau, die als mutmaßliche Täterin gilt, ist dermaßen abgehoben und verquer in Szene gesetzt. Das regt mich nur auf. Juniorenbücher mag ich nicht (vor)lesen. Klassiker kenne ich. Liebesromane auch, oder doch nicht?
Jedes Buch ist gut – aber nicht immer für jeden und manchmal gibt’s Bücher in Massen und doch keins…
Violine sagt:
Das kenne ich! Mit den Jahren bin ich aber anscheinend auch geschmäcklerisch geworden. Bis ich endlich ein Buch finde, das mir zusagt, dauert es ganz schön lange!
Anne Seltmann sagt:
piri, was genau magst du denn überhaupt lesen?
Ich bin ja auch die Triller Tante und hab schon so manches Buch weggegeben…letztens erst wieder an die Menschen vom Kieler Fenster. Die Beschäftigten in diesem Werkforum für psychisch kranke Menschen sortieren und katalogisieren gebrauchte Bücher und CDs aller Art und verkaufen sie dann über * Amazon Marketplace im Internet. Aber vielleicht habe ich ja das eine oder andere Buch für dich.
Liebe Grüße nochmal
Anne
piri sagt:
N’Abend Anne, ich lese keine Thriller und eigentlich auch keine Krimis. Das Genre kann ich nicht festmachen – am liebsten deutschsprachige Gegenwartsliteratur mit sozialem Hintergrund. Auch mal ne Liebesgeschichte und dramatisches. Keine Historienschinken. Von Monika Helfer lese ich grad ihre Kurzgeschichten durchs Jahr.
Walter sagt:
Liebe Piri
Schon Juli Zeh gelesen? Wenn nicht: unbedingt versuchen! Klug, lebendig, sprachlich mitreissend, aktuelle Themen. Bin begeistert von ihr.
z.B.
«Über Menschen»
oder
«Zwischen Welten»
Lieber Gruss – Walter
piri sagt:
Lieber Walter, ich habe tatsächlich noch nie was von Juli Zeh gelesen. Muss ich dringend nachholen. Danke für den Tipp.
Margrit sagt:
Ja das kenne ich, so sind sie manchmal, die Bücher. Widerborstig. Gerade nicht, da verschlinge ich sie, aber im Sommer hatte ich so ne Phase. Das hat mich richtig wepsig gemacht.
Vielleicht muss man dann ne Weile … was anderes machen?
Gisela sagt:
Es gab Zeiten, in denen ich Bücher ‚verschlungen‘ habe. Das ist lang her. Vor jedem Umzug habe ich massenhaft Bücher entsorgt, obwohl mir das jedesmal in der Seele wehtat. Heute lese ich wenig und wenn, dann meist antiquarische Bücher in Kurrentschrift, mit denen sich andere schwertun. Krimis mag ich nicht, auch keine seichten Liebesromane. Bevor ich mir etwas Falsches kaufe, wird das Buch von mir ausgependelt. Mein Pendel ’sagt‘ mit immer, ob die Lektüre gut für mich ist. Dafür schreibe ich Titel und Autor auf einen Zettel, lege die linke Hand darüber und mit der rechten pendle ich. Das funktioniert bei mir 100 %ig. Alles Gute für Dich und Deine Kinder! Liebe Grüße, Gisela
piri sagt:
Wow, du liest handschriftliche Bücher – toll! Da müsste ich mich erst einmal wieder reinfuchsen. Oder meinst du Fraktur-Schriften? Auch das können viele nicht mehr!
Allerdings käme ich nie auf die Idee irgendetwas auszupendeln, weder Bücher noch etwas anderes. Aber okay, alles hat seine Berechtigung.
Grüße in den Morgen auch für dich.
Gisela sagt:
Suche den Fehler! Natürlich meinte ich Fraktur. Sorry!
gerlintpetrazamonesh sagt:
Wo das Gute liegt so nah…! Wir sind auf WordPress (Ja, und natürlich meine ich meine eigenen Geschichten. So bescheiden bin ich dann auch nicht.).
Aber ja, lesen kann anstrengend sein. Manchmal schier unmöglich. Denn es verlangt, dass man sich auf das Geschriebene, mithin wenigstens ein Stück weit auf die Gedankenwelt des Autors, auf die Erzählung einläßt. Das kann der eigenen Stimmung komplett widersprechen und dann gefällt einem die beste Geschichte der Welt nicht – oder aber man ist in kritischer Stimmung und findet an allem und jedem, jedem Satz, jeder Figur etwas auszusetzen. Oder man ist einfach zu müd…
Kenn ich. Kenn ich alles auch. Läßt sich überwinden. Nur Geduld.
(Von Juli Zeh übrigens, die erwähnt wurde, gefallen mir gerade diese neueren Sachen nicht so. Über Menschen z.B. erscheint mir zu gewollt, zu konstruiert. Da gefallen mir frühere Sachen, Spieltrieb usw., besser. Und natürlich bin ich ein großer Fan ihres Konservationslexikons des Haushundes, aber das ist dann auch speziell.).
piri sagt:
Es ist tatsächlich so, dass ich erst einmal alles lese bevor ich sage: Das mag ich nicht! Aber, das was ich nicht mag, ist nicht ausschlaggebend, denn andere mögen das bestimmt und somit hat jedes Buch seine Berechtigung.
Naja, Hundebücher muss ich tatsächlich nicht unbedingt lesen…
Günter sagt:
Das kann ich mehr als gut nachvollziehen – eine schöne Beschreibung ….. und jetzt vielleicht ab in die (digitale) Buchhandlung? Ich lese gerade biographische Notizen über John Cranko, den verstorbenen künstlerischen Leiter des Stuttgarter Ballett. Seine Biographie ist auch verfilmt worden, aber Kino kann ich gerade nicht in meiner Lebenssituation.
piri sagt:
Willkommen Günter, Cranko ist ein guter Tipp! Danke dafür und Kino? Du ahnst es, geht bei mir ja auch nicht!
Stephanie Jaeckel sagt:
Hm, ob das mit dem Alter zu tun hat? Ich war früher auch eine Leserin. Mittlerweile finde ich wenig und Lesen wird schwieriger, weil meine Augen vor allem abends nicht mehr so frisch sind. Manchmal lese ich Sachbücher, es gibt halt viel, was ich nicht weiß. Aber – am Ende muss ich mich gedulden, bis mal wieder was kommt, was mich neugierig macht. Na, das ist sicher kein großer Trost, aber Du bist da gerade nicht allein…