Aber eigentlich wünsche ich mir Zeit. Zeit, um ein Buch zu lesen, das Andreas Dorau zusammen mit Sven Regener geschrieben hat. Bandprobe fällt heute Abend aus. Der Kerle hat wieder Durchfall. Bei der Gartenarbeit bin ich pitschepaddernass geworden. Der Rasen heißt so, weil mich das Moos rasend macht. Das weiße T-Shirt vom Töchting ist nicht mal rosa geworden, sondern – weil mit Jeans gewaschen – bläulichgräulichhäßlich! Das Leben ist dazu da gelebt zu werden – vorwärts!
Schlagwort: Lesen
Bücher und Gedanken darüber
Es gibt Bücher, die lese ich nicht bis zum Schluss.
Bei anderen Büchern möchte ich gar kein Ende. Ich habe schon Bücher in der Badewanne ertränkt und mindestens zwei nachgekauft, weil sie zerlesen waren. Manchmal wähle ich Bücher danach aus, wie sie aussehen. Das Cover sollte ansprechend und nicht zu aufdringlich sein. Ich kannte mal eine Frau, die keine roten Bücher kaufte, bevorzugt grün – sie las auch nur Krimis! Ich dagegen lese kaum Kriminalgeschichten… und jetzt habe ich den Faden verloren. Es bringt auch nichts, einen Blogbeitrag schreiben zu wollen, nur um des Blogbeitrages wegen.
Es stimmt, ich lese manche Bücher nicht zu Ende. Wenn sie mich langweilen, dann ist mir meine Zeit zu schade. Einige von denen habe ich tatsächlich nach einer Weile noch einmal in die Hand genommen und dann hat’s geschnackelt. Bücher brauchen ihre Zeit. Nicht immer ist sie passend. Eine Liebesgeschichte kann ich nicht lesen, wenn ich wütend bin und einen Reisebericht nicht, wenn ich traurig bin. Denn dann bekomme ich noch mehr Fernweh und weiß doch ganz genau, dass ich nicht verreisen kann. Bei dem Buch, das ich gerade lese ist das völlig anders. Es spielt in Japan und eine Familie zieht für ein Jahr in ein abgelegenes Dorf. Die Mutter schildert tagebuchartig die Monate dort. Eigentlich passiert nichts Spektakuläres und doch ist viel los. Im Klappentext heißt es, dass der nächste Supermarkt siebenunddreißig Kilometer entfernt ist und die Schule für die Kinder eine Zwergschule ist. Natsu Miyashita erzählt mit Witz und Charme, ohne dabei die Realität zu verlieren. Manches ist nicht einfach und so stellt sich nicht nur mir die Frage: Wie wollen wir unser Leben gestalten?
… und jetzt habe ich schon wieder den Faden verloren!
vom Gefühl, das immer richtig ist
Dein erstes Gefühl ist immer richtig! Ganz egal, was du dir auch einredest oder eingeredet bekommst: Es ist richtig, immer richtig!
Gestern war es das erste Buch*, das mir ins Auge fiel – genau richtig, zur richtigen Zeit. Heute ist es das im Bett** liegen bleiben, weil ich es sonst nicht kann. Das Gefühl nur für mich zu sorgen, ist fremd und fühlt sich dennoch gut an. Und wenn es gerade um mich herum aussieht, wie in einer nicht aufgeräumten Kleiderkammer, dann stört mich das. Aber ich werde es nicht ändern. Es ist meine Zeit, nur für mich, mit ein bisschen Wehdam im Herzen – aber das ist heute Nachmittag schon wieder vorbei.
Die Junioren kommen um 17:00 Uhr heim und hatten (hoffentlich) ihre schöne Zeit.
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* Thomas Hettches Herzfaden ist seit langem wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. So sehr hat mich die Geschichte von Hatü – nicht gefesselt, nein, eher entfesselt, ja mitgenommen hat sie mich ins Puppentheater, auf den Dachboden und in die Anfangszeit der Augsburger Puppenkiste. | Ein Buch, das zu Recht auf der Shortlist des deutschen Buchhandels steht.
Mein nächstes Buch wird von Bov Bjerg sein, dessen Auerhaus ich auch in einem Rutsch gelesen habe. Bei Serpentinen wird es, für mich, schwieriger sein. Als ich das Buch vor Wochen anlas, musste ich es an die Seite legen. Ich fand keinen Zugang. Mal sehen, ob es jetzt klappt!
** So viel könnte ich machen. Mir eine Ausstellung anschauen, die die Junioren langweilt. Oder in die Kirche, oder flott über die Felder gehen. Nichts davon werde ich tun. Stattdessen werde ich horchen, was um mich und in mir passiert.
… und andere werden sagen: „Warum hast du nicht?“
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