Behinderung, Familie, Gedanken

langweilig war das nicht

Ein besseres Kompliment hätte mir mein Sohn nicht machen können: „Die Ferien waren gut, wir haben doch ne ganze Menge gemacht!“ Seine Schwester bestätigt das und lacht zufrieden. Zumindest habe ich mit meinen Kindern nichts falsch gemacht, denen geht’s gut. Sie haben zwar auch mal gemeckert, aber nicht weil sie Langeweile hatten. Ich stand unter Druck, stehe immer noch und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich hätte gerne mehr Gesellschaft gehabt. Ist es das Los der aufopferungsvollen Menschen? Sind dieses nie zufrieden, weil sie zu hohe Ansprüche haben? An sich und auch an andere?

Meine Kinder sind toll, ich glaube, dass ich einen Großteil dazu beigetragen habe. Und jetzt sollte ich mein schlechtes Gewissen an die Garderobe hängen und mir den letzten Dominostein in den Mund schieben!

Eine Freundin und die anderen Helfer – ich bin ihnen sehr dankbar – sie sagen, dass ich gut organisiert bin. Ja, stimmt! Nichts haben die Junioren vermisst. Was es nicht gab, gab es eben nicht.

… nur gestern Abend ist der Kaffee ausgegangen, dabei ist heute Sonntag!

Gedanken

nicht überbewerten

Bloggen ist auch ein Jahrmarkt der Eitelkeiten! Das lasse ich jetzt so stehen. Es geht um sehen und gesehen werden. Ich weiß nicht was ich schreiben soll, ich habe keine Linie drin. Sogar innerhalb der Beiträge drifte ich ab – es gibt keine Normalität. Aber gibt es in anderen Blogs Normalität? Was ist das überhaupt, normal? Bei mir gab es das noch nie und damit habe ich kokettiert. Dabei sehne ich mich danach ein bisschen normaler zu sein. Es würde unser Leben erleichtern. Wenn, zum Beispiel, die Junioren sich morgens an den Frühstückstisch setzen würden, statt zu diskutieren, dass sie ja keinen Hunger haben, ich aber plädiere, dass sie wenigstens etwas trinken, was ist mir ja inzwischen egal. Aber auch da muss ich jeden Tropfen in die Münder reden – jeden in seinem/ihrem Bereich! Dazu habe ich keine Lust, ich hätte es gerne einfacher, nur sein lassen kann ich es auch nicht, denn dann würden meine Kinder nichts trinken und eventuell sogar gesundheitlichen Schaden nehmen. Klingt kompliziert – ist es auch.

Das hier soll kein Behindertenblog sein, nicht ausschließlich. Ich bin nicht nur pflegende Mutter, ich möchte auch noch ich sein. Das fehlt! Mein Kosmos ist geschrumpft, der in Büchern interessiert mich manchmal gar nicht mehr und der in anderen Blogs ist auch zum Teil uninteressant, weil mir die Bezugspunkte wegbrechen. Gibts eigentlich noch das Miteinander der frühen Bloggerjahre? Das ehrliche Interesse? Wenn man nicht liked ist man ganz schnell vergessen. Aber was sagen diese Sternchen überhaupt aus? Ich habe sie schon immer infrage gestellt, geht’s da auch nur um sehen und gesehen werden? Ist das nicht ein bisschen oberflächlich und ist oberflächlich sein, die neue Normalität? In dem Sinne will ich dann nicht normal sein. Mich interessieren Menschen und nicht das ewig gleiche nur anders verpackte weichgespülte, ach so Besondere!

Ich merke, dass mir Austausch fehlt. Ich bin viel zu viel allein und merke, es tut nicht gut sich dauernd um sich selbst zu drehen und deswegen muss ich Pause machen…

Kuddelmuddelgedankenchaos – mir fällt grad ein: ist das jetzt wieder ein Aspergergedankenchaosbeitrag?

Behinderung, Gedanken

empfindlich sein

Wenn das Thema Pflege in irgendeiner Form angesprochen wird, dann bin ich extrem empfindlich. Was aber dennoch heißt, dass ich verstehen kann, wen jemand sagt, dass sie/er nicht pflegen möchte. Ganz ehrlich, ich möchte es manchmal auch nicht. Es ist eine Mordsverantwortung und oft wächst sie mir über den Kopf. Nur gibt es keine Wahlmöglichkeit. Entweder pflegt man oder nicht! Ich tue es seit ich Kinder habe und ich tue es mit Liebe. Dieses Thema ist emotional besetzt bei mir und ich kann mich diesem nicht rational stellen. Was ich allerdings nicht mag, dass pflegenden Angehörigen nachgesagt wird, dass sie, weil sie pflegen, sich ausnützen lassen und nicht anderes mit sich anzufangen wissen, fremdbestimmt se..

Ich höre auf. Mich wühlt es zu sehr auf, weil mir die Wertschätzung fehlt!