Zu gerne wüsste ich den Grund, warum ich ein Buch innerhalb zwei Stunden verschlinge und für das andere eine halbe Ewigkeit brauche. Ein und dasselbe Genre, derselbe Autor, auch derselbe Spaß an der Lektüre und ähnliche Seitenzahl.
Sicherlich haste ich manchmal durchs Buch, wie ein Eilzug ohne Halt und mit großer Eile. Dann will ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Manchmal hält der Bummelzug an jeder Milchkanne und ich verstricke mich in Details. Ich will den Ausgang hinauszögern, mäßige mich und genieße das Buch in kleinen Dosen.
Manchmal ist es aber auch so, dass mich das Thema langweilt, obwohl mir der Schreibstil gefällt. Oder der Schreibstil ist todlangweilig und somit erschöpft sich auch die Geschichte dahinter.
Darf man ein solches Buch in die Ecke pfeffern? Vor Jahren habe ich mal ein Buch ertränkt, weil es mir partout nicht gefallen hat und gestern Abend musste ein hochgelobter Roman dranglauben. Ich habe dieses Buch im hohen Bogen durch die Gegend geschleudert – fragt bitte nicht, welcher Roman es ist, ich werde es nicht sagen. Es liegt noch in der Ecke, die Buchflügel geknickt, traurig und allein. Aber ich kann und will dieses Buch nicht weiterlesen. So leid es mir auch tut!