Gedicht

Lebenslotterie

In der Lebenslotterie
haben wir das Chancenlos
gezogen
ganz unverhofft –
so nebenbei

© petra ulbrich

Alltag, Behinderung, Gedanken

verschlafen im Bett

Schlafen ist mein Wort des Tages, und gleich danach kommt Bett

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13:59 Uhr – jetzt muss ich vielleicht doch mal aufstehen, aber mir ist eisekalt obwohl ich mit zwei Decken zugedeckt bin. Die Junioren kommen in einer Stunde und gehen aber um fünf wieder zur Bandprobe. Erst gestern habe ich noch davon gesprochen, dass es mir körperlich richtig gut geht. Mir ist allerdings nur kalt, ich friere…

17:15 Uhr – Überraschungen mag ich nicht – das ist auch so ein Aspergerding – heute zur Bandprobe war ein anderer Fahrdienst hier. Zwei Frauen, die ich nicht kenne, die die Junioren nicht kennen und das ist aufregend. Können neurotypische Menschen nicht verstehen, mir macht das Stress. Die beiden jungen Frauen haben sich nicht einmal vorgestellt und wie man die Junioren händelt, wussten sie auch nur vom Hörensagen. Da ist ein bisschen was gewaltig schiefgegangen.

Alltag

und sonst noch

Alles im grünen Bereich! 

Was für eine Plattitüde? „Aber wenn‘s doch so ist!“, würde der Kerle jetzt sagen. Draußen regnet es, dem April entsprechend. Die Natur explodiert immer noch, es grünt gewaltig. Das Unkraut, nein, die Beikräuter sprießen. Was ich in der Nacht durchdacht habe, hat keine Gültigkeit mehr – es war sowieso nur ein  Kuddelmuddelgedankenchaos. Auf dem Dach der Feuerwehr steht ein roter Mann und hat Mühe nicht runter zu fallen. Im Nachbarhaus rumpelt es bis hierher und ich denke, dass unsere Heizung ausgefallen ist.